Der Schweizer Baustoffriese Holcim überrascht mit einem spektakulären Kurssprung von 14 Prozent am Montag. Der Grund: Die lange angekündigte Abspaltung des nordamerikanischen Geschäfts ist vollzogen - und die Börse reagiert euphorisch.

Die neue Tochtergesellschaft Amrize startete am Montag den Handel an der Schweizer SIX und der New York Stock Exchange unter dem Ticker "AMRZ". Holcim-Aktionäre erhielten dabei für jede gehaltene Aktie eine neue Amrize-Aktie als Dividende in Form von Sachwerten.

Zwei Giganten entstehen aus einem Konzern

Die Aufspaltung trennt sauber zwischen den verschiedenen Marktdynamiken: Holcim konzentriert sich künftig auf Europa, Lateinamerika, Australien und Nordafrika. Amrize übernimmt das komplette Nordamerika-Geschäft mit Aktivitäten in allen US-Bundesstaaten und kanadischen Provinzen.

Die Zahlen zeigen die Dimension des Schritts: Holcim erzielte 2024 ohne das Amrize-Geschäft einen Umsatz von 16,2 Milliarden Schweizer Franken. Amrize erwirtschaftete im gleichen Zeitraum 11,7 Milliarden US-Dollar und beschäftigt 19.000 Mitarbeiter.

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Wachstumspläne mit unterschiedlichen Schwerpunkten

Beide Unternehmen haben bereits konkrete Wachstumsziele definiert. Holcim peilt bis 2030 ein jährliches Gewinnwachstum vor Zinsen und Steuern von 6 bis 10 Prozent an - getrieben durch Übernahmen im Rahmen der "NextGen Growth 2030"-Strategie.

Amrize plant dagegen ein jährliches Umsatzwachstum von 5 bis 8 Prozent und will den operativen Kerngewinn zwischen 2025 und 2028 um 8 bis 11 Prozent steigern - ausgehend von 3,2 Milliarden Dollar im Jahr 2024.

Die Aufspaltung ermöglicht beiden Gesellschaften eine schärfere strategische Ausrichtung mit eigenen Managementteams. CEO Miljan Gutovic bezeichnete den Schritt als "aufregenden Moment" für den Start als unabhängige Unternehmen.

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