Hims & Hers Aktie: UK-Expansion gestartet

Hims & Hers hat am Donnerstag seine Gewichtsverlust-Plattform offiziell im Vereinigten Königreich gestartet. Nur eine Woche nach dem Markteintritt in Kanada folgt nun der nächste internationale Schritt – ein deutliches Signal für die Wachstumsstrategie des Unternehmens. Doch während das Management expandiert, bleiben die Anleger nervös.

Aggressive Internationalisierung

Mit der Markteinführung in Großbritannien bietet Hims & Hers britischen Kunden erstmals Zugang zu personalisierten Gewichtsmanagement-Programmen inklusive GLP-1-Medikamenten. Nach dem Start in Kanada am 4. Dezember markiert dies bereits die zweite internationale Expansion binnen weniger Tage.

Die Strategie dahinter ist klar: Das Unternehmen will seine Umsatzbasis geografisch diversifizieren und Märkte erschließen, in denen die Nachfrage nach Gewichtsverlust-Lösungen hoch ist. Die operativen Zahlen sprechen für sich – im dritten Quartal steigerte Hims & Hers den Umsatz um 49 Prozent auf 599 Millionen Dollar.

Regulierung bremst Kursfantasie

Trotz der Expansionserfolge steht die Aktie unter Druck. Verantwortlich dafür sind Berichte über mögliche gesetzliche Verschärfungen bei den Regeln für zusammengesetzte GLP-1-Medikamente in den USA. Investoren befürchten, dass strengere Vorgaben der FDA oder des Gesetzgebers eines der am schnellsten wachsenden Geschäftsfelder belasten könnten.

Das Ergebnis: Die Aktie notiert deutlich unter der 40-Dollar-Marke, obwohl das operative Geschäft weiter floriert. Der Markt preist ein "regulatorisches Risiko" ein, das bisher nicht eingetreten ist.

Analysten sehen Aufwärtspotenzial

Die Investmentbank Barclays zeigt sich optimistisch. Analyst Glen Santangelo setzte am 9. Dezember ein Kursziel von 48 Dollar – das entspricht einem deutlichen Aufwärtspotenzial zum aktuellen Niveau. Der breite Analystenkonsensus bleibt allerdings vorsichtig und empfiehlt "Halten", solange die regulatorische Unsicherheit anhält.

Spannungsfeld zwischen Wachstum und Regulierung

Hims & Hers liefert operativ ab, doch die Börse reagiert verhalten. Am Freitag fiel die Aktie um 1,48 Prozent auf 37,21 Dollar bei einem Handelsvolumen von über 10 Millionen Aktien. Die UK-Expansion zeigt Momentum, doch ohne Klarheit über die US-Regulierung dürfte die Volatilität hoch bleiben. Solange die Frage der Compounding-Regeln ungeklärt ist, wird die Aktie zwischen fundamentaler Stärke und regulatorischem Risiko oszillieren.