Hims & Hers steckt zum Jahresende in einer heiklen Phase: Operativ wächst der Telemedizin-Spezialist stark, an der Börse dominiert jedoch die Skepsis. Besonders im vierten Quartal geriet der Kurs kräftig unter Druck, während einzelne Großinvestoren die Schwäche offenbar als Chance sehen. Der Gegensatz zwischen Marktstimmung und institutionellen Zuflüssen macht den Titel derzeit besonders spannend.

Institutionelle kaufen die Schwäche

Trotz der anhaltenden Korrektur nutzt Voya Investment Management die niedrigeren Kurse für einen deutlichen Positionsausbau. Laut Daten vom 24. Dezember hat die Gesellschaft ihren Anteil im dritten Quartal um 47 % erhöht.

Konkret kaufte Voya 52.370 zusätzliche Aktien und hält nun 163.773 Papiere, mit einem Gegenwert von rund 9,29 Millionen US-Dollar. Ein solch antizyklischer Aufbau durch einen institutionellen Investor deutet darauf hin, dass die internen Bewertungsmodelle des Hauses die aktuelle Marktskepsis nicht teilen – auch wenn dies natürlich keine Erfolgsgarantie ist.

Deutliche Korrektur im Schlussquartal

Charttechnisch ist der Trend aktuell klar nach unten gerichtet. Nach Handelsschluss am Mittwoch lag der Kurs bei 34,87 US‑Dollar und setzte damit die deutliche Abwärtsbewegung im Schlussquartal 2025 fort.

Im laufenden vierten Quartal verlor die Aktie etwa 38 bis 40 % an Wert, allein in den vergangenen 30 Tagen kamen nochmals rund 7,2 % Minus hinzu. Auslöser des Verkaufsdrucks sind vor allem:

  • regulatorische Unsicherheit rund um individuell hergestellte GLP‑1‑Gewichtsverlustpräparate
  • das bereits früher im Jahr beendete Partnerabkommen mit Novo Nordisk

Diese Faktoren nähren Zweifel, wie belastbar ein Teil des Wachstums im Bereich Adipositas-Therapien langfristig ist.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Hims & Hers?

Gestern schloss die Aktie in Europa bei 29,41 Euro und liegt damit rund 12 % unter ihrem 50‑Tage-Durchschnitt; seit Jahresanfang steht trotz der Schwäche noch ein Plus von knapp 20 %.

Starkes Umsatzwachstum, aber Ergebnisdruck

Auf fundamentaler Seite zeigt sich ein anderes Bild. Im dritten Quartal meldete Hims & Hers Erlöse von 598,98 Millionen US‑Dollar – ein Plus von 49,2 % gegenüber dem Vorjahr. Das Geschäftsvolumen wächst also weiterhin mit hohen zweistelligen Raten.

Bei den Gewinnen blieb das Unternehmen jedoch hinter den Erwartungen zurück. Der gemeldete Gewinn je Aktie lag bei 0,06 US‑Dollar und damit unter dem Konsens von 0,09 US‑Dollar. Diese Verfehlung bei den EPS-Schätzungen belastete den Kurs deutlich, zumal die Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 64,4 ohnehin ambitioniert ist. Die Diskrepanz zwischen dynamischem Umsatzwachstum und noch nicht überzeugender Profitabilität ist damit ein wesentlicher Treiber der aktuellen Volatilität.

Wesentliche Kennzahlen zum Stichtag 24. Dezember im Überblick:

  • Kurs: 34,87 US‑Dollar
  • Marktkapitalisierung: 7,92 Mrd. US‑Dollar
  • KGV: ca. 64,4
  • Quartalsumsatzwachstum Q3: +49,2 % gegenüber Vorjahr
  • Voya Investment Management: +47 % Positionsaufbau im Q3

Konkurrenzdruck und Bewertungsfrage

Der Telemedizin-Markt bleibt insgesamt hart umkämpft. Im direkten Drei-Monats-Vergleich hat Hims & Hers deutlich schwächer abgeschnitten als Teladoc Health: Während Hims & Hers über diesen Zeitraum mehr als 37 % verlor, büßte Teladoc rund 9,7 % ein. Auf Sicht von zwölf Monaten liegt Hims & Hers dagegen noch vor einigen Wettbewerbern und weist unterm Strich eine positive Rendite auf.

Der Markt ringt derzeit darum, wie die Risiken einzuordnen sind:

  • Auf der einen Seite stehen regulatorische Fragezeichen und die Unsicherheit nach dem Ende der Novo‑Nordisk‑Partnerschaft.
  • Auf der anderen Seite stehen starkes Umsatzwachstum, ein Bewertungsniveau mit hohem KGV und ein genehmigtes Aktienrückkaufprogramm über 250 Millionen US‑Dollar.

Ausblick: Zwischen Chance und Skepsis

Für die nächsten Monate wird entscheidend sein, ob Hims & Hers die hohe Wachstumsdynamik halten und zugleich die Ergebnisqualität verbessern kann. Gelingt es dem Unternehmen, die regulatorischen Themen rund um GLP‑1‑Präparate einzuordnen und die Profitabilität in den kommenden Quartalen näher an die Markterwartungen heranzuführen, könnte der jüngste Kursrückgang im Nachhinein als Übertreibung erscheinen. Bleiben dagegen Margendruck und Unsicherheit bestehen, dürfte der Markt die Aktie trotz institutioneller Käufe zunächst vorsichtig bewerten.

Hims & Hers-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Hims & Hers-Analyse vom 25. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Hims & Hers-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Hims & Hers-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 25. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Hims & Hers: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...