Die Nerven liegen blank bei Hensoldt - nur noch Stunden trennen den Rüstungsspezialisten von der entscheidenden Quartalsbilanz. Nachdem das Management selbst die Erwartungen angehoben hat, muss es jetzt liefern. Kommt die Bilanz enttäuschend, droht dem bereits angeschlagenen Titel weiterer Abwärtsdruck.

Die Erwartungsfalle schnappt zu

Eigentlich sollte die jüngste Prognoseanhebung für Auftragseingang die Aktie beflügeln. Stattdessen lastet nun enormer Druck auf dem Management. Die Investoren erwarten handfeste Zahlen, die den Optimismus rechtfertigen. Die psychologisch wichtige 100-Euro-Marke wurde bereits geräumt, der Abstand zum 52-Wochen-Hoch bei 115,10 Euro beträgt satte 23 Prozent.

Die kritischen Kennzahlen für das dritte Quartal liegen auf dem Tisch:

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  • Gewinn pro Aktie: Erwartet werden 0,448 Euro - nach Verlust im Vorjahr
  • Umsatz: Prognose bei 581,3 Millionen Euro
  • Gesamtjahr 2025: 1,71 Euro Gewinn je Aktie bei 2,54 Milliarden Euro Umsatz

Analysten zwischen Zuversicht und Zweifel

JPMorgan zeigt die ambivalente Stimmung perfekt: Die US-Bank senkte zwar das Kursziel von 120 auf 110 Euro, belässt die Einstufung aber bei "Overweight". Ein klares Signal: Das langfristige Potenzial wird gesehen, doch kurzfristig sind die Erwartungen gedämpft.

Doch reichen solide Zahlen überhaupt aus? Oder muss Hensoldt die hochgesteckten Erwartungen sogar übertreffen, um die aktuelle Talfahrt zu stoppen? Der RSI von 68,2 zeigt den Titel bereits als überkauft - da bleibt wenig Spielraum für Enttäuschungen.

Politisches Minenfeld belastet zusätzlich

Parallel zur Bilanz sorgt die aktuelle Debatte um deutsche Rüstungspolitik für Unsicherheit. Während Hensoldt in Sensorik und Drohnenabwehr stark aufgestellt ist, hängt die konkrete Auftragslage direkt von politischen Entscheidungen in Berlin ab.

Heute zeigt sich: Kann Hensoldt mit harten Fakten überzeugen und die Erwartungsfalle entschärfen? Oder droht nach dem Allzeithoch im Oktober der nächste Rücksetzer? Die Bühne ist bereit für eine dramatische Handelswoche.

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