Ruhige Weihnachten sehen anders aus. Nach dem Einschreiten der Finanzaufsicht BaFin und dem Zwangsstopp für "Bill-and-Hold"-Geschäfte herrscht bei Gerresheimer Unsicherheit. Während die Bücher korrigiert werden müssen, entbrennt unter Experten ein Streit über die wahre Bewertung des Verpackungsspezialisten: Ist das operative Geschäft stark genug, um den Vertrauensverlust zu kompensieren?

Die Zahlen hinter dem Eingriff

Auf Druck der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht musste der Konzern seine Umsatzbuchungspraxis sofort ändern. Die Folgen für das Geschäftsjahr 2024 sind konkret bezifferbar: Eine rückwirkende Umsatzkorrektur von rund 28 Millionen Euro drückt das bereinigte EBITDA um etwa ein Prozent. Auch der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) verringert sich durch die Maßnahme um rund zwei Prozent. Diese Nachricht sorgte am letzten Handelstag vor dem Fest für erhebliche Verunsicherung.

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Analysten extrem gespalten

Die Bewertung der Lage teilt die Expertenlager in zwei unversöhnliche Gruppen. Die DZ Bank reagierte mit einer drastischen Senkung des fairen Werts von 25 auf 23 Euro und rät zum Verkauf. Das Argument der Skeptiker: Das Vertrauen der Investoren sei durch die erzwungene Bilanzanpassung und vorangegangene Enttäuschungen nachhaltig beschädigt.

Völlig anders bewertet Jefferies die Situation. Das Analysehaus hält an der Kaufempfehlung und dem Kursziel von 34,10 Euro fest. Die Begründung stützt sich auf die operativen Trends, besonders im Bereich "High Value Solutions", die nach Einschätzung der Analysten intakt sind. Die finanzielle Auswirkung der Korrektur sei zudem überschaubar.

Gefahr eines Index-Abstiegs

Zusätzlich belastet die Sorge um die Index-Zugehörigkeit den Kurs. Durch den massiven Wertverlust der letzten Monate ist die Marktkapitalisierung so weit geschrumpft, dass Gerresheimer als Wackelkandidat im MDAX gilt. Ein Rutsch in den SDAX würde technischen Verkaufsdruck auslösen, da indexorientierte Fonds ihre Positionen zwangsweise anpassen müssten.

Anleger blicken nun gespannt auf den Handelsstart nach den Feiertagen. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird sein, ob der Markt den Fokus auf die von Jefferies betonte operative Stärke legt oder die Risikoprämie aufgrund der noch nicht vollständig geklärten BaFin-Vorwürfe weiter erhöht.

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