Der Abstieg aus dem MDAX ist beschlossene Sache, doch die Gerresheimer-Aktie macht am Freitag genau das Gegenteil von dem, was Laien erwarten würden. Statt angesichts der Degradierung weiter abzustürzen, klettert das Papier deutlich nach oben. Haben die Bären ihr Pulver verschossen oder ist das nur eine kurze technische Gegenbewegung im übergeordneten Abwärtstrend?

Hier sind die Fakten zum aktuellen Handelstag:

  • Kursreaktion: Die Aktie notiert aktuell bei 27,78 Euro (Vortag: 26,40 Euro).
  • Index-Entscheidung: Wechsel vom MDAX in den SDAX zum 22. Dezember bestätigt.
  • Jahresbilanz: Trotz heutigem Plus steht ein Verlust von 60,43 % seit Jahresanfang zu Buche.
  • Analysten-Stimmung: Überwiegend neutrale Haltung ("Hold") bei Banken wie UBS und Berenberg.

Fakten schaffen Klarheit

Die Deutsche Börse hat Fakten geschaffen: Zum 22. Dezember 2025 muss der Spezialist für Pharmaverpackungen den Index der mittelgroßen Werte verlassen. Was intuitiv wie eine Hiobsbotschaft klingt, war an der Börse längst erwartet und eingepreist worden. Marktbeobachter interpretieren den heutigen Anstieg als klassisches "Sell the Rumor, Buy the Fact"-Szenario. Da die Unsicherheit über den Index-Verbleib nun gewichen ist, nutzen erste risikobereite Anleger das stark gedrückte Niveau für den Einstieg.

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Ein Tropfen auf den heißen Stein

Charttechnisch ist der heutige Sprung zwar ein Lebenszeichen, ändert aber wenig am desaströsen Gesamtbild. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 82,00 Euro beträgt immer noch über 66 Prozent. Auch der wichtige 200-Tage-Durchschnitt verläuft mit 45,07 Euro in weiter Ferne.

Positiv ist lediglich, dass sich der Kurs vom kürzlich markierten 52-Wochen-Tief bei 23,50 Euro lösen konnte. Die Verteidigung dieser Zone ist essenziell, um einen weiteren Absturz in Richtung der 20-Euro-Marke zu verhindern. Der RSI von 17,7 deutet zudem auf eine stark überverkaufte Situation hin, was kurzfristige Erholungen begünstigt.

Leerverkäufer bleiben das Risiko

Fundamental ist die Kuh noch lange nicht vom Eis. Kritisiert werden weiterhin die Kommunikation des Managements sowie die Transparenz hinsichtlich der Verschuldung und geplanter Teilverkäufe. Diese Unsicherheitsfaktoren ziehen Spekulanten an: Hedgefonds wie Morpheus Research haben ihre Netto-Leerverkaufspositionen zuletzt ausgebaut. Die hohe Volatilität von fast 37 Prozent unterstreicht die Nervosität im Titel.

Für eine nachhaltige Bodenbildung muss die Aktie beweisen, dass sie das Niveau um 28 Euro auch gegen den Widerstand der Short-Seller halten kann. Erst wenn das Management operative Fortschritte liefert – spätestens bei den nächsten Quartalszahlen im Februar – wird sich zeigen, ob der SDAX-Abstieg tatsächlich den finalen Ausverkauf markierte.

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