Der Pharmaverpackungshersteller Gerresheimer schließt das Börsenjahr 2025 mit einem Kurssturz von rund 60 Prozent ab. Die Aktie notiert bei 27,68 Euro – ein Bruchteil des Jahresstartwerts von 70 Euro. Kurz vor Weihnachten musste das Unternehmen Unregelmäßigkeiten bei der Umsatzrealisierung einräumen, was das Vertrauen der Investoren endgültig zerstörte. Noch brisanter: Selbst Großaktionär Goldman Sachs reduziert seine Position kontinuierlich.

Die Eckdaten im Überblick:
- Kurs zum Jahresende: 27,68 Euro
- Jahresperformance: -60 Prozent
- 200-Tage-Linie bei 44 Euro – weit entfernt
- Goldman Sachs senkt Beteiligung von über 21% auf 18,95%

Bill-and-Hold-Transaktionen belasten

Am 23. Dezember 2025 räumte Gerresheimer Korrekturbedarf bei sogenannten "Bill-and-Hold"-Geschäften ein. Dabei wurden Umsätze verbucht, obwohl die Ware noch nicht beim Kunden war. Externe Prüfer müssen nun die Bilanzierung vergangener Perioden untersuchen. Solche Accounting-Themen führen an der Börse typischerweise zu einem monatelangen Bewertungsabschlag, der erst mit einer testierten, bereinigten Bilanz wieder abgebaut werden kann.

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Die technische Lage verschärft die Situation: Der Kurs notiert deutlich unter allen relevanten gleitenden Durchschnitten. Die 200-Tage-Linie bei knapp 44 Euro fungiert als massiver Widerstand. Solange keine charttechnische Stabilisierung erfolgt, bleibt die Aktie anfällig für weitere Verkaufswellen.

Goldman Sachs zieht sich zurück

Besonders bemerkenswert ist das Verhalten des größten Einzelaktionärs. Laut Stimmrechtsmitteilung vom 30. Dezember 2025 hat Goldman Sachs seine Beteiligung auf 18,95 Prozent gesenkt. Noch im November lag der Anteil bei über 21 Prozent, im Jahresverlauf erfolgte damit ein kontinuierlicher Abbau der Position.

Diese Bewegung widerspricht der Logik einer bloßen Marktübertreibung. Würde die US-Investmentbank die aktuellen Kurse als außergewöhnliche Kaufgelegenheit betrachten, wäre ein Aufstocken zu erwarten gewesen. Stattdessen signalisiert Goldman Sachs durch den schrittweisen Verkauf Skepsis gegenüber einer kurzfristigen Erholung. Zwar bleibt die Bank mit knapp 19 Prozent dominierender Ankeraktionär, doch die Richtung ist eindeutig.

2026 beginnt unter Druck

Die Faktenlage zum Jahreswechsel ist klar negativ. Ein intakter Abwärtstrend ohne charttechnischen Halt, Bilanzierungsunsicherheiten und ein sich zurückziehender Großinvestor bilden eine toxische Mischung. Anleger, die auf eine schnelle V-Erholung spekulieren, positionieren sich gegen den Trend und gegen das Verhalten institutioneller Investoren. Erst eine vollständige Aufklärung der Bilanzthemen und eine nachhaltige charttechnische Bodenbildung könnten Entspannung bringen.

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