Gerresheimer Aktie: Plan korrigiert?

Der Verpackungsspezialist Gerresheimer erlebt einen Börsenschock, der seinesgleichen sucht. Die Aktie stürzt auf den tiefsten Stand seit 15 Jahren ab - und die Talfahrt scheint kein Ende zu nehmen. Was treibt den einstigen Börsenliebling in die Bedeutungslosigkeit?

Führungs-Chaos und BaFin-Ermittlungen

Das Unternehmen steckt in der perfekten Krise: Während ein Interims-CEO die Scherben zusammenkehren muss, ermittelt die Finanzaufsicht BaFin wegen möglicher Bilanzierungsfehler. Der abrupte Wechsel an der Spitze und die behördlichen Prüfungen haben das Anlegervertrauen nachhaltig erschüttert.

Die Probleme sind vielschichtig und tiefgreifend:
- Mehrere Gewinnwarnungen haben die Aktie in den vergangenen Monaten schwer getroffen
- Die Kerngeschäfte mit Kosmetikverpackungen und pharmazeutischen Lösungen zeigen deutliche Risse
- Leerverkäufer spekulieren weiterhin auf fallende Kurse und erhöhen den Druck

Operativer Kollaps ohne Ende

Kann der zurückgekehrte Ex-CEO Uwe Röhrhoff das Ruder noch herumreißen? Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit dem Allzeithoch 2023 hat die Aktie satte 80 Prozent verloren. Das operative Geschäft bietet derzeit keinerlei Anlass für Hoffnung.

Die technischen Indikatoren zeigen ein erschreckendes Bild: Mit einem RSI von 17,7 gilt die Aktie als extrem überverkauft. Gleichzeitig notiert sie 54 Prozent unter ihrem 200-Tage-Durchschnitt - ein klares Zeichen für anhaltenden Abwärtstrend.

Vertrauensverlust als größter Feind

Solange die Bilanzierungsfragen ungeklärt bleiben und das operative Geschäft keine Trendwende zeigt, bleibt die Situation äußerst angespannt. Die Kombination aus Führungswechsel, behördlichen Prüfungen und schwächelndem Kerngeschäft hat den Kapitalmarkt nachhaltig verunsichert.

Die Frage bleibt: Ist dieser Absturz bereits eingepreist - oder steht Gerresheimer vor dem endgültigen Aus?