Ein toxischer Mix aus Index-Abstieg und Sektorschwäche drückt den Düsseldorfer Verpackungsspezialisten immer tiefer in den Keller. Während Anleger noch den bevorstehenden MDAX-Rauswurf verdauen, sorgt eine Warnung vom direkten Konkurrenten Schott Pharma für massive Anschlussverkäufe. Die Aktie fällt damit auf ein Preisniveau zurück, das zuletzt im Jahr 2010 auf der Kurstafel stand.

  • Sektorschwäche: Analysten-Herabstufungen für Schott Pharma belasten die gesamte Branche.
  • Index-Druck: Der Abstieg in den SDAX zwingt Fonds zu Verkäufen.
  • Kursverfall: Mit einem Minus von über 64 Prozent seit Jahresanfang hat sich der Börsenwert massiv reduziert.

Sippenhaft durch Konkurrenz

Auslöser für den jüngsten Verkaufsdruck am Montag und im heutigen Handel war primär der Wettbewerber Schott Pharma. Nachdem Analysten der Deutschen Bank und von Barclays ihre Einschätzungen für den Mainzer Konkurrenten senkten und vor einem schwierigen Jahr 2026 warnten, geriet der gesamte Sektor unter die Räder.

Marktteilnehmer nahmen Gerresheimer hierfür in Sippenhaft. Die Logik der Anleger: Wenn der Wettbewerber unter einem länger anhaltenden Lagerabbau bei Pharma-Kunden (Destocking) leidet, dürfte auch Gerresheimer diesen operativen Gegenwind weiterhin spüren. Das Papier notiert aktuell bei nur noch 24,94 Euro und nähert sich damit bedrohlich der Marke von 23,50 Euro, dem aktuellen 52-Wochen-Tief.

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Index-Rauswurf forciert Verkäufe

Neben den operativen Sorgen wirkt ein technischer Faktor als Brandbeschleuniger. Der beschlossene Abstieg aus dem MDAX in den SDAX, der zum 22. Dezember 2025 wirksam wird, sorgt für einen Liquiditätsabfluss. Passiv verwaltete Index-Fonds (ETFs), die den MDAX abbilden, müssen ihre Positionen zwangsweise auflösen oder reduzieren.

Diese technische Verkaufswelle trifft auf eine ohnehin verunsicherte Investorenbasis. Interne Baustellen, wie der überraschende CEO-Wechsel im Oktober und die laufende BaFin-Prüfung der Bilanzen, haben das Vertrauen beschädigt. Das Analysehaus mwb research bestätigte am Montag angesichts dieser Gemengelage das Rating "Halten" und verwies auf die ungelösten strukturellen Herausforderungen.

Charttechnik: Letzte Haltelinien

Der Blick auf die technischen Indikatoren unterstreicht die Dramatik der Lage. Mit einem RSI (Relative Strength Index) von 17,7 ist die Aktie extrem überverkauft, was theoretisch Raum für eine kurzfristige Gegenbewegung bieten könnte. Doch die Wucht des Abverkaufs – mit einem Verlust von rund 67 Prozent auf Zwölf-Monats-Sicht – wiegt schwerer als kurzfristige Oszillatoren.

Für den weiteren Verlauf ist die Zone um 23,00 Euro entscheidend. Dieses Niveau diente zuletzt vor über 15 Jahren als Unterstützung. Sollte diese Marke im Zuge der Index-Umschichtungen bis zum 22. Dezember fallen, droht eine weitere charttechnische Eintrübung ohne nennenswerte Auffangnetze. Anleger müssen sich darauf einstellen, dass die Volatilität bis zur Wirksamkeit des Index-Wechsels hoch bleiben dürfte.

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