Die Hiobsbotschaften für Aktionäre des Verpackungsspezialisten reißen nicht ab. Nach einem dramatischen Kursverfall von über 63 Prozent seit Jahresbeginn schafft die Deutsche Börse nun Fakten: Gerresheimer muss den MDAX verlassen. Doch der Index-Abstieg ist nicht das einzige Problem – eine Warnung des direkten Konkurrenten Schott Pharma schürt massive Zweifel an der gesamten Branchensituation.

Das Wichtigste in Kürze

  • Index-Entscheidung: Abstieg in den SDAX zum 22. Dezember 2025 besiegelt.
  • Branchen-Sorgen: Schwacher Ausblick von Konkurrent Schott Pharma belastet.
  • Chart-Lage: Kurs notiert mit 25,94 Euro nahe dem Jahrestief; Indikatoren extrem überverkauft.

Abschied aus der zweiten Börsenliga

Was sich angesichts der massiven Marktkapitalisierungsverluste abgezeichnet hatte, ist nun offiziell. Die Deutsche Börse hat die neue Index-Zusammensetzung veröffentlicht, und für Gerresheimer reicht es nicht mehr für den MDAX. Der Platz wird unter anderem von Börsenneuling TKMS (Thyssenkrupp Marine Systems) eingenommen.

Die Änderung wird wirksam zum 22. Dezember 2025. Ab diesem Stichtag notiert das Düsseldorfer Unternehmen im SDAX, dem Segment für kleinere Werte (Small Caps). Diese Herabstufung hat direkte mechanische Folgen: Passiv gemanagte Indexfonds (ETFs), die den MDAX abbilden, müssen ihre Bestände zwangsweise liquidieren. Dieser technische Verkaufsdruck dürfte die ohnehin fragile Kursfindung in den kommenden zwei Wochen weiter belasten.

Warnsignal der Konkurrenz

Als wäre der prestigeträchtige Abstieg nicht Belastung genug, sorgt eine Nachricht aus Mainz für zusätzliche Verunsicherung. Der direkte Wettbewerber Schott Pharma hat am vergangenen Freitag einen enttäuschenden Ausblick für das Geschäftsjahr 2025/26 vorgelegt und von einem "Übergangsjahr" gesprochen.

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Marktteilnehmer werten dies als klares Warnsignal für die gesamte Branche. Da beide Konzerne ähnliche Endmärkte bedienen – primär Vials (Medizin-Fläschchen) und Spritzen – befürchten Investoren strukturelle Schwächen. Die Sorge ist konkret: Der Lagerabbau bei den Pharma-Kunden könnte länger andauern als erwartet. Gerresheimer wird hier vom Markt in Sippenhaft genommen, solange das Management nicht das Gegenteil beweist.

Charttechnische Kapitulation

Die Kombination aus Index-Rauswurf und Branchenschwäche spiegelt sich brutal im Kursverlauf wider. Aktuell notiert die Aktie bei 25,94 Euro und damit nur knapp über dem kürzlich markierten 52-Wochen-Tief von 23,50 Euro. Vom Jahreshoch bei 82,00 Euro im März haben sich die Papiere mittlerweile fast 70 Prozent entfernt.

Technisch befindet sich der Titel in einem massiven Abwärtstrend. Der Abstand zur langfristig relevanten 200-Tage-Linie beträgt inzwischen über 43 Prozent. Einziger Hoffnungsschimmer für kurzfristige Gegenbewegungen ist der RSI (Relative Strength Index), der mit einem Wert von 17,7 eine extrem überverkaufte Situation anzeigt. Eine nachhaltige Bodenbildung ist daraus jedoch noch nicht abzuleiten.

Bis zur wirksamen Index-Umstellung am 22. Dezember müssen sich Anleger auf weitere Volatilität einstellen. Eine Neubewertung der Lage erfolgt erst, wenn Gerresheimer operative Zahlen vorlegt, die eine Abkopplung von der Schwäche bei Schott Pharma rechtfertigen. Bis dahin bleibt das Sentiment von den technischen Abflüssen der ETF-Anbieter dominiert.

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