Gerresheimer Aktie: Bitterer Abstieg besiegelt
Die Konsequenz aus monatelangem Kursverfall und Vertrauensverlust ist nun offiziell: Gerresheimer muss den MDAX verlassen. Der Verpackungsspezialist wird in den tieferen SDAX durchgereicht, nachdem die Marktkapitalisierung unter die kritischen Schwellenwerte gefallen ist. Damit manifestiert sich für Aktionäre ein Jahr zum Vergessen auch in der Indexzugehörigkeit.
- Stichtag: Die Änderung wird zum Montag, den 22. Dezember 2025 wirksam.
- Performance: Seit Jahresanfang verlor das Papier 62,28 % an Wert.
- Charttechnik: Der RSI von 17,7 deutet auf eine extrem überverkaufte Situation hin.
Technischer Druck durch ETF-Umschichtungen
Der Index-Wechsel löst einen automatischen Mechanismus bei passiven Indexfonds (ETFs) aus. Fonds, die den MDAX abbilden, sind gezwungen, ihre Bestände an Gerresheimer bis zum Stichtag zu liquidieren. Zwar werden SDAX-ETFs im Gegenzug Positionen aufbauen, doch da das verwaltete Vermögen in MDAX-Produkten in der Regel deutlich höher ist, droht per Saldo ein Überhang an Verkaufsorders.
Das aktuelle Kursniveau von 26,48 Euro spiegelt diese Belastung wider. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 82,00 Euro beträgt inzwischen fast 68 Prozent, was die massive Kapitalvernichtung verdeutlicht. Das Handelsvolumen dürfte in der kommenden Woche im Vorfeld der Umsetzung spürbar anziehen.
Vertrauenskrise wiegt schwerer als Marktschwäche
Der Rauswurf aus der ersten Börsenliga ist nicht nur einer allgemeinen Sektorschwäche geschuldet, unter der auch Wettbewerber wie Schott Pharma leiden. Vielmehr wiegen hausgemachte Probleme schwer. Die im Oktober bekannt gewordene externe Untersuchung zu „Bill-and-Hold“-Vereinbarungen und die damit verbundene Prüfung durch die BaFin haben das Vertrauen der Investoren nachhaltig beschädigt.
Die Unklarheiten bei der Umsatzrealisierung wirken wie ein Bremsklotz. Auch die Hoffnungen auf das Geschäft mit GLP-1-Medikamenten (Abnehmspritzen) konnten den Kursrutsch bisher nicht stoppen. Charttechnisch versucht die Aktie derzeit verzweifelt, im Bereich von 23 bis 25 Euro einen Boden zu finden.
Blick auf den 22. Dezember
Der Fokus der Marktteilnehmer liegt nun auf der technischen Umsetzung des Index-Wechsels am 22. Dezember 2025. Bis dahin ist mit erhöhter Volatilität zu rechnen, während die passiven Fonds ihre Portfolios bereinigen. Mittelfristig entscheidet jedoch die operative Entwicklung: Das Management muss spätestens bei der Vorlage der Jahresergebnisse im Februar beweisen, dass die internen Kontrollmechanismen greifen, um das verspielte Vertrauen zurückzugewinnen.
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