Gerresheimer Aktie: BaFin greift durch!
Bilanzunregelmäßigkeiten sind Gift für das Anlegervertrauen, und genau dieses Szenario holt den Pharmaverpackungsspezialisten nun ein. Auf Druck der Finanzaufsicht BaFin muss Gerresheimer seine Bücher korrigieren und eine umstrittene Buchungspraxis sofort stoppen. Nach einem desaströsen Börsenjahr stellt sich die Frage: Ist das die notwendige Bereinigung oder der nächste Nackenschlag für die Aktionäre?
Das sind die harten Fakten der Korrektur:
* Umsatzverschiebung: Rund 28 Millionen Euro Umsatz werden vom Geschäftsjahr 2024 nach 2025 verlagert.
* Gewinnbelastung: Das bereinigte EBITDA für 2024 sinkt um etwa 5 Millionen Euro.
* Kurssituation: Die Aktie notiert bei 27,04 Euro und hat seit Jahresbeginn über 61 Prozent an Wert verloren.
Systematische Verstöße beendet
Der Kern des Problems liegt in sogenannten "Bill-and-Hold"-Geschäften. Dabei wurden Umsätze verbucht, obwohl die Ware das Lager noch nicht verlassen hatte. Eine externe Untersuchung bestätigte nun, dass diese Praxis bei Gerresheimer systematisch gegen die internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) verstieß.
Der Vorstand zog die Reißleine: Diese Art der Umsatzrealisierung wird ab sofort und dauerhaft eingestellt. Für das laufende Prüfungsverfahren des Konzernabschlusses 2024 hat das Unternehmen der BaFin volle Kooperation zugesichert. Diese Transparenz ist zwingend notwendig, um den immensen Vertrauensverlust am Kapitalmarkt einzudämmen.
Die finanziellen Folgen der Bereinigung
Die Korrekturen hinterlassen deutliche Spuren in der Bilanz. Während 28 Millionen Euro aus 2024 herausgerechnet werden, fließen im Gegenzug zwar 10 Millionen Euro aus dem Vorjahr 2023 hinein, doch der Nettoeffekt bleibt negativ. Der Umsatz für 2024 sinkt rechnerisch um rund 18 Millionen Euro (ca. 1 Prozent), was das bereinigte Ergebnis je Aktie um 0,10 Euro drückt.
Auch für die Zukunft gibt es bereits Auswirkungen: Im Halbjahresbericht 2025 sind weitere 4 Millionen Euro betroffen, die erst im Jahr 2026 wirksam verbucht werden dürfen.
Management unter Zugzwang
Die bilanzielle Aufräumarbeit fällt in eine Zeit des Umbruchs. Erst im November 2025 übernahm Uwe Röhrhoff als Interims-CEO das Ruder von Dietmar Siemssen. Dass das Management selbst Anteile im Wert von rund 41 Millionen Euro hält, sorgt für eine gewisse Interessengleichheit mit den freien Aktionären, erhöht jedoch auch den Druck auf die Führungsetage, den Kursverfall zu stoppen.
Mit einem RSI-Wert von 17,7 ist die Aktie technisch extrem überverkauft, was die Panik im Markt widerspiegelt. Der massive Abstand von rund 67 Prozent zum 52-Wochen-Hoch verdeutlicht, wie tief der Fall des einstigen Anlegerlieblings war.
Die radikale Abkehr von der bisherigen Buchungspraxis schafft zwar die geforderte Klarheit für die Aufsichtsbehörden, belastet aber kurzfristig die Zahlen. Anleger müssen nun abwarten, wie sich die bereinigten Margen im Geschäftsjahr 2025 unter der neuen, strengeren Rechnungslegung tatsächlich entwickeln.
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