Die Gerresheimer Aktie durchlebt schwere Zeiten: Der Rauswurf aus dem MDAX ist besiegelt, gleichzeitig drückt die Sektorschwäche massiv auf den Kurs. Das Papier notiert nahe historischer Tiefstände – auf dem Niveau von 2010. Was steckt hinter dem Ausverkauf?

Die wichtigsten Fakten:
- Aktie verliert fast 4 Prozent und fällt unter 25 Euro
- MDAX-Abstieg führt zu automatischem Verkaufsdruck durch ETFs
- Konkurrent Schott Pharma bricht über 6 Prozent ein
- Analysten senken Kursziel auf 27,60 Euro
- Jahresverlust: über 65 Prozent

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Der Index-Rauswurf und seine Folgen

Die Deutsche Börse hat entschieden: Gerresheimer muss den MDAX verlassen. Stattdessen rücken Aumovio und die ThyssenKrupp-Tochter TKMS auf. Was auf den ersten Blick wie eine administrative Formalität wirkt, hat gravierende Konsequenzen.

Passive Fonds und ETFs, die den Index nachbilden, müssen ihre Positionen zwangsweise auflösen. Dieser technische Verkaufsdruck trifft auf ein bereits fragiles Marktumfeld. Die Folge: zusätzlicher Abwärtsdruck auf eine ohnehin schon angeschlagene Aktie. Hinzu kommt der Prestigeverlust – institutionelle Investoren nehmen Unternehmen außerhalb der großen Indizes oft weniger wahr.

Schott Pharma reißt den Sektor mit

Verschärft wird die Lage durch die Turbulenzen beim direkten Wettbewerber. Schott Pharma stürzte zu Wochenbeginn auf neue Rekordtiefs ab, das Minus belief sich auf über 6 Prozent. Auslöser waren drastische Abstufungen durch Deutsche Bank und Barclays, die ihre Kursziele auf 19 beziehungsweise 15 Euro zusammenstrichen.

Der Grund: Schott signalisierte für 2026 ein weiteres "Übergangsjahr" mit anhaltend schwacher Nachfrage, insbesondere bei Glasspritzen. Investoren übertragen diese düsteren Aussichten unmittelbar auf Gerresheimer. Die Logik: Wenn der Branchenprimus schwächelt, dürfte der kleinere Wettbewerber ähnliche Probleme haben – zumal beide Unternehmen teilweise dieselben Großkunden wie Novo Nordisk beliefern.

Analysten korrigieren Erwartungen nach unten

Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Das Analysehaus mwb research senkte das Kursziel von 31,00 auf 27,60 Euro. Die Einstufung "Halten" bietet angesichts der aktuellen Dynamik wenig Rückhalt.

Die Begründung umfasst mehrere Belastungsfaktoren: strukturelle Herausforderungen im Markt für pharmazeutische Verpackungen, eine geringe Rentabilität, vergleichsweise hohe Schulden sowie die laufende BaFin-Untersuchung. Die geplante Veräußerung der Sparte "Moulded Glass" soll zwar mittelfristig Entlastung bringen, kurzfristig dominieren jedoch die operativen Sorgen.

Ausblick: Bodenbildung nicht in Sicht

Die Marktkapitalisierung ist mittlerweile auf unter 900 Millionen Euro geschrumpft. Solange die Nachfrageschwäche bei Pharmaverpackungen anhält und die strukturellen Bilanzprobleme ungelöst bleiben, dürfte das Papier unter Druck stehen. Der automatische Verkaufsdruck durch den Index-Ausschluss wird die Situation zunächst weiter verschärfen.

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