Der schlimmste Börsentag in der Unternehmensgeschichte. So lässt sich der historische Absturz der Fiserv-Aktie am vergangenen Mittwoch zusammenfassen. Mit einem Tagesverlust von 44 Prozent erlebte der Finanzdienstleister einen beispiellosen Kurseinbruch auf 70,60 US-Dollar. Was war passiert?

Die Quartalszahlen des dritten Quartals verfehlten die Erwartungen drastisch. Der Umsatz stieg zwar leicht auf 4,92 Milliarden US-Dollar, lag damit jedoch satte 430 Millionen Dollar unter den Analystenschätzungen. Noch verheerender: Der bereinigte Gewinn je Aktie erreichte lediglich 2,04 US-Dollar statt der erwarteten 2,65 US-Dollar.

Prognose-Schock lässt Anleger kapitulieren

Doch das eigentliche Drama kam erst mit dem Ausblick. Statt des bisher versprochenen zweistelligen Umsatzwachstums erwartet Fiserv für 2025 nur noch magere 3,5 bis 4,0 Prozent. Bei der Gewinnprognose wurde die Axt noch tiefer angesetzt: Von ursprünglich 10,23 US-Dollar je Aktie auf nur noch 8,50 bis 8,60 US-Dollar für 2026 - eine Kürzung um satte 30 Prozent.

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Die neuen Führungskräfte räumten ein, dass das Unternehmen in der Vergangenheit zu sehr auf kurzfristiges Wachstum gesetzt und dabei die Kundenbedürfnisse vernachlässigt hatte. Aggressive Preisstrategien müssen nun rückgängig gemacht werden.

Analysten im Schockzustand

Die Reaktionen der Experten waren verheerend. Goldman Sachs stufte die Aktie von "Buy" auf "Neutral" herab und kappte das Kursziel drastisch von 149 auf 79 US-Dollar. Auch Morgan Stanley, Bernstein und Seaport Global Securities zogen ihre Empfehlungen zurück.

Besonders bitter: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktie liegt nun bei nur noch 11,6 - dem niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt. Trotz der Bewertung auf Rekordtief halten manche Analysten noch immer an Kurszielen von über 140 US-Dollar fest. Realitätsfern angesichts der aktuellen Lage.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit Jahresbeginn hat die Fiserv-Aktie bereits 65,6 Prozent verloren. Von dem 52-Wochen-Hoch bei 238,59 US-Dollar ist sie meilenweit entfernt.

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