Die Fiserv-Aktie hat in diesem Jahr einen dramatischen Absturz erlebt – minus 70 Prozent vom Höchststand. Nun setzen Top-Manager ein deutliches Zeichen: Mit erheblichen Aktienkäufen demonstrieren sie öffentlich Vertrauen in die angeschlagene Fintech-Gesellschaft. Gleichzeitig vollzieht das Unternehmen einen radikalen Führungswechsel und justiert seine Wachstumsstrategie neu.

Manager investieren über zwei Millionen Dollar

Anfang Dezember griffen zwei hochrangige Fiserv-Führungskräfte zu. Finanzchef Paul Todd erwarb 17.000 Aktien zu je 62,41 Dollar – Gesamtwert rund 1,06 Millionen Dollar. Rechtsvorstand Adam Rosman legte weitere 500.000 Dollar an.

Die Käufe zeigten sofortige Wirkung:

  • Der Kurs sprang um sechs Prozent nach oben
  • Größter Tagesgewinn seit Juni
  • Insgesamt kauften Insider in 90 Tagen Aktien im Wert von 2,2 Millionen Dollar

Wall Street bleibt tief gespalten

Die Analystengemeinde zeigt sich zerstritten. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 121 Dollar – dahinter verbergen sich jedoch extreme Meinungsunterschiede.

Optimistische Stimmen:
- Susquehanna mit 99-Dollar-Ziel (zuvor 220 Dollar)
- RBC Capital bei 85 Dollar (vormals 178 Dollar)
- Raymond James hält an 167 Dollar fest

Abstufungen häufen sich:
- TD Cowen senkte auf "Hold" mit 80-Dollar-Ziel
- KeyCorp strich die Kaufempfehlung
- Morgan Stanley, Goldman Sachs und Deutsche Bank wechselten auf neutral

Der Oktober-Schock

Ende Oktober brach das Vertrauen zusammen. Fiserv kappte die Prognose für 2025 drastisch: Das organische Umsatzwachstum fiel von erwarteten 10 bis 12 Prozent auf magere 3,5 bis 4 Prozent. Der bereinigte Gewinn je Aktie sank auf 8,50 bis 8,60 Dollar.

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Die Gründe:
- Inflationsrückenwind in Argentinien verpuffte schneller als gedacht
- Preisanpassungen beim Kassensystem Clover gingen nach hinten los
- Sparmaßnahmen behinderten die Produktentwicklung
- Management räumte ein, Probleme zu lange verschleppt zu haben

Neue Führungsspitze übernimmt

Fiserv krempelt die Konzernleitung um. Paul Todd, zuvor Finanzchef bei Global Payments, übernahm Ende Oktober den CFO-Posten. Seit Dezember führen zwei Co-Präsidenten: Takis Georgakopoulos (bisheriger COO) und Dhivya Suryadevara (ehemalige Chefin von Optum Financial Services).

Ab Januar 2026 verstärken drei neue Aufsichtsräte das Gremium: Gordon Nixon, Céline Dufétel und Gary Shedlin. Zudem holte Fiserv Walter Pritchard als neuen Investor-Relations-Chef.

Black Friday bringt Lichtblick

Der Small Business Index des Unternehmens deutete Anfang Dezember auf Schwäche hin. Der Index fiel um einen Punkt auf 142, die Jahresumsätze stiegen nur um 0,8 Prozent im November.

Das Thanksgiving-Wochenende lieferte jedoch positive Signale:
- Einzelhandelsumsätze kletterten um 3,1 Prozent
- Gastronomie legte 2,9 Prozent zu
- Am Thanksgiving-Tag selbst sprang der Einzelhandel um 3,9 Prozent

Rechtliche Probleme belasten zusätzlich

Neben operativen Schwierigkeiten wachsen externe Risiken. Demokratische Senatoren fordern Auskünfte von Ex-Chef Frank Bisignano zur Rolle bei den fehlerhaften Prognosen. Die Kanzlei Block & Leviton reichte eine Sammelklage wegen angeblich irreführender Wachstumsaussagen ein.

Einen Rechtsstreit konnte Fiserv beilegen: Ein Fall nach dem False Claims Act im Zusammenhang mit USPS-Vorschriften wurde außergerichtlich geschlossen.

Hedgefonds wittern Chance

Institutionelle Investoren bleiben trotz des Absturzes engagiert. Value-Investor Seth Klarman stockte über seinen Baupost-Fonds auf. Ende des zweiten Quartals hielten 94 Hedgefonds Positionen – nach 72 im Vorquartal. Insgesamt kontrollieren institutionelle Anleger 91 Prozent der ausstehenden Aktien.

Die Bewertung ist auf das 7,9-Fache der erwarteten Gewinne gefallen – ein Niveau, das Fiserv seit fast zehn Jahren nicht mehr gesehen hat. Die Eigenkapitalrendite liegt bei 12 Prozent, das erwartete Gewinnwachstum bei rund 10 Prozent jährlich.

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