Die Analysten kehren dem MDAX-Konzern reihenweise den Rücken. Was als Delle begann, entwickelt sich zur handfesten Krise. Die Evonik-Aktie erreichte Anfang Dezember ein historisches Tief – und die Situation verschärft sich weiter.

Die wichtigsten Fakten:
- Vier bedeutende Banken haben Rating oder Kursziel gesenkt
- Aktienkurs 42% unter Jahreshoch
- Alle gleitenden Durchschnitte im Minus
- Q3-EBITDA um 22% eingebrochen
- Dividendenrendite bei 9%

Analysten verlieren die Geduld

Die Verkaufswelle bei den Einschätzungen ist ungewöhnlich konzentriert. Innerhalb weniger Wochen ziehen gleich mehrere Häuser die Reißleine. Kepler Cheuvreux wechselte Anfang Dezember auf "Reduce" und kappte das Kursziel von 15,10 auf 12,60 Euro. JPMorgan vollzog den Schritt von "Overweight" auf "Neutral" – verbunden mit einer drastischen Absenkung des Kursziels von 20,00 auf 14,00 Euro.

Goldman Sachs setzt bereits auf fallende Kurse und empfiehlt mit "Sell" den Verkauf. Das Kursziel liegt bei 11,60 Euro. Von 13 beobachtenden Analysten raten mittlerweile vier zum Ausstieg. Nur noch drei sehen Kaufpotenzial.

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Geschäftszahlen enttäuschen auf ganzer Linie

Die Q3-Zahlen vom November lieferten wenig Anlass für Optimismus. Der Umsatz sank um 12% auf 3,39 Milliarden Euro, das bereinigte EBITDA brach um 22% auf 448 Millionen Euro ein. CEO Christian Kullmann räumte ein, dass die erhoffte Erholung im September ausblieb.

Die Jahresprognose musste der Konzern bereits deutlich nach unten korrigieren. Statt der ursprünglich anvisierten 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro erwartet Evonik nun nur noch rund 1,9 Milliarden Euro beim bereinigten EBITDA. Das Restrukturierungsprogramm "Evonik Tailor Made" läuft zwar planmäßig, Ergebnisse werden aber erst mittelfristig erwartet.

Kurssturz bis an die Schmerzgrenze

Mit 12,80 Euro markierte die Aktie Anfang Dezember ein neues Allzeittief. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt von 17,33 Euro beträgt 26%. Sämtliche relevanten gleitenden Durchschnitte liegen deutlich über dem aktuellen Kursniveau. Die Marktkapitalisierung ist auf etwa 6 Milliarden Euro geschrumpft.

Einen Lichtblick bietet die erwartete Dividende von 1,17 Euro je Aktie, was einer Rendite von rund 9% entspricht. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,73 signalisiert zudem eine erhebliche Unterbewertung gegenüber dem Buchwert von etwa 19 Euro je Aktie. Ob diese Kennzahlen ausreichen, um das Vertrauen zurückzugewinnen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Die nächsten Quartalszahlen dürften entscheidend sein.

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