Die Lage spitzt sich zu: Hedgefonds stapeln ihre Wetten gegen den Spezialchemie-Konzern, während Analysten die Prognosen regelrecht zerfetzen. Balyasny Asset Management baut zum fünften Mal in drei Wochen seine Short-Position aus – jetzt auf volle 1,00 Prozent. Gleichzeitig kappt Kepler Cheuvreux das Kursziel brutal von 15,10 auf nur noch 12,60 Euro und stuft auf "Reduce" ab. Die Aktie rutschte daraufhin auf ein neues 52-Wochen-Tief. Steckt Evonik in einer Abwärtsspirale, aus der es kein Entkommen gibt?

Doppelschlag: Analysten zweifeln, Hedgefonds attackieren

Der Donnerstag beginnt für Evonik-Aktionäre mit einem Schock. Kepler Cheuvreux zieht die Reißleine und degradiert den MDAX-Titel von "Hold" auf "Reduce". Das wirklich Brisante: Die Experten kappen ihr Kursziel um satte 16,6 Prozent. Ihre Begründung sitzt: Die Guidance für 2027 – ein EBITDA von 2,7 Milliarden Euro – halten sie schlicht für unrealistisch.

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Damit reiht sich Kepler Cheuvreux in eine wachsende Reihe skeptischer Stimmen ein. Bereits zuvor hatte JPMorgan ihr Kursziel gesenkt. Der Konsens bröckelt, das Vertrauen schwindet.

Die Bären-Fakten auf einen Blick:
* Kursziel-Kürzung von 15,10 € auf 12,60 € (-16,6%)
* Herabstufung von "Hold" auf "Reduce"
* Fünfmaliger Ausbau von Short-Positionen durch Balyasny in nur drei Wochen
* Netto-Leerverkaufsposition jetzt bei 1,00% (zuvor 0,91%)

Wenn selbst der RSI kapituliert

Charttechnisch gleicht die Situation einem Trümmerfeld. Mit 15,8 Punkten signalisiert der RSI eine extreme Überverkauftheit – normalerweise ein Hoffnungsschimmer für antizyklische Investoren. Doch die Erholung bleibt aus.

Stattdessen markiert die Aktie bei 12,79 Euro ein neues Jahrestief und notiert damit erschreckend nah am frisch ausgerufenen Kursziel von Kepler Cheuvreux. Die Marktkapitalisierung ist auf 6,15 Milliarden Euro geschrumpft. Wer vor einem Jahr einstieg, sitzt auf einem Minus von rund 26 Prozent.

Verkaufen in Asien, Hoffnung in Amerika?

Operativ versucht das Management gegenzusteuern. Der Verkauf einer Tensid-Anlage an Aekyung Chemical in Indonesien ist abgeschlossen – Teil einer Portfolio-Bereinigung, die Fokus schaffen soll. Ab Februar 2026 übernimmt zudem Elias Lacerda die Leitung des strategisch wichtigen Amerika-Geschäfts.

Ob diese Maßnahmen ausreichen, um die fundamentalen Zweifel zu zerstreuen? Die Short-Seller glauben offenbar nicht daran. Ihre konsekutive Aufstockung der Wetten spricht eine klare Sprache: Sie rechnen mit weiter fallenden Kursen.

Die entscheidende Marke liegt nun bei 12,60 Euro. Fällt die Aktie darunter, drohen charttechnische Anschlussverkäufe. Anleger sollten die Meldungen zu Leerverkaufspositionen im Bundesanzeiger scharf im Blick behalten – denn jede weitere Aufstockung durch Hedgefonds könnte den Abwärtssog verstärken.

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