Evonik Aktie: Patentschutz stützt
Ein juristischer Erfolg kurz vor Jahresende verschiebt den Fokus bei Evonik: Während der Kurs nach einem schwachen Jahr in der Nähe des 52-Wochen-Tiefs notiert, wird eine Schlüsseltechnologie jetzt dauerhaft rechtlich abgesichert. Entscheidend ist, dass dieser Schritt nicht nur ein formaler Sieg ist, sondern direkt in die Ertragsmodelle ab 2026 hineinwirkt.
Patentsieg als strategischer Hebel
Am 16. Dezember 2025 haben sowohl das Europäische Patentamt als auch das US-Patent- und Markenamt (USPTO) den Patentschutz für das proprietäre 3-Stufen-Verfahren mit SEPURAN-Green-Membranen bestätigt. Damit endet ein längerer Streit um Nichtigkeitsanträge von Wettbewerbern zugunsten von Evonik.
Die Kerndaten der Entscheidung:
- Alle Nichtigkeitsanträge wurden in letzter Instanz abgewiesen
- Evonik behält exklusive Rechte an der Technologie für die Biogasaufbereitung
- Die Lösung ermöglicht die effiziente Umwandlung von Rohbiogas in Biomethan – einen vom Energiewandel getriebenen Wachstumsmarkt
Die strategische Wirkung entfaltet sich nun mit Verzögerung: Erst jetzt fließt der gesicherte Patentschutz voll in die Analystenmodelle für 2026 ein. Für Aktionäre bedeutet das, dass eine zentrale Säule der Innovationsstory rechtlich stabil ist – in einem Jahr, in dem der Titel seit Jahresbeginn rund 20 % verloren hat.
Restrukturierung drückt auf die Stimmung
Parallel dazu läuft eine konsequente Neuausrichtung, die den Kurs belastet, aber die Kostenbasis senken soll. Das spiegelt sich im Chart: Mit aktuell rund 13,36 Euro liegt die Aktie fast 40 % unter dem 52-Wochen-Hoch von 22,26 Euro und nur knapp über dem Jahrestief von 12,83 Euro.
Ein prominentes Beispiel für den Sparkurs ist die bereits Anfang 2025 angekündigte Schließung des Standorts Havre de Grace in Maryland (USA). Dort wird die Produktion von Fällungskieselsäure laut Plan Mitte 2026 beendet. Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Asset-Optimierungsprogramms, mit dem Evonik die Fixkosten spürbar reduzieren will.
An der Börse werden diese Schritte als notwendige, wenn auch schmerzhafte Anpassungen gewertet: Kurzfristig entstehen Belastungen durch Restrukturierung, mittelfristig sollen Margen und Wettbewerbsfähigkeit in einem intensiven Marktumfeld stabilisiert werden.
Bewertung, Sentiment und Chartbild
Zum vorletzten Handelstag des Jahres zeigt sich ein gemischtes Bild: fundamental attraktiv, charttechnisch angeschlagen.
Wichtige Punkte im Überblick:
- Kurs: 13,36 Euro, nach einem Rückgang von gut 20 % auf 12-Monats-Sicht
- Die Aktie notiert rund 19 % unter ihrem 200-Tage-Durchschnitt (16,52 Euro)
- Der RSI (14 Tage) liegt mit 15,8 tief im überverkauften Bereich
- Die 30-Tage-Volatilität von gut 66 % signalisiert deutliche Schwankungen
Fundamental sticht die hohe Dividendenrendite hervor: Auf Basis der letzten Ausschüttungen ergibt sich beim aktuellen Kurs rechnerisch eine Rendite von über 8 %, womit Evonik zu den dividendenstarken Werten im Chemiesektor zählt.
Das Analystenbild ist dagegen gespalten: Von sieben aktuellen Studien empfehlen drei den Kauf, vier den Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel von rund 15,52 Euro liegt zwar über dem aktuellen Niveau und impliziert theoretisch ein zweistelliges Aufwärtspotenzial, gibt aber keinen klaren Konsenstrend vor.
Fazit: Zwischen Patentschutz und Sparkurs
Zum Jahresende befindet sich die Evonik Aktie in einer technisch schwachen, aber fundamental interessanten Ausgangslage. Der bestätigte Patentschutz für SEPURAN Green stärkt das Wachstumsprofil in einem zukunftsträchtigen Nischenmarkt und sichert die Innovationspipeline ab. Gleichzeitig drücken Restrukturierung, Standortschließungen und ein klares Abwärtstrendbild den Kurs in die Nähe des 52-Wochen-Tiefs.
Für 2026 wird entscheidend sein, ob die laufenden Kosteneinsparungen – inklusive der Stilllegung in Maryland – spürbar in den Margen ankommen und die starke Dividende in Kombination mit dem juristisch abgesicherten Technologieportfolio ausreicht, um eine nachhaltige Erholung vom aktuellen Niveau um 13 Euro einzuleiten.
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