Die Woche vor Weihnachten hält für Anleger des Spezialchemiekonzerns kaum Geschenke bereit. Nach einer nüchternen Analyse der UBS schwindet die Hoffnung auf eine baldige Erholung, da das Kurspotenzial laut den Experten faktisch aufgebraucht ist. Während Leerverkäufer ihre Positionen ausbauen und fundamentale Kennzahlen Fragen aufwerfen, blicken Investoren nervös auf die Marke von 13 Euro.

  • Analysten-Votum: UBS senkt Kursziel auf 13,00 Euro
  • Bewertung: KGV von 65,2 deutlich über Branchenschnitt
  • Charttechnik: Aktie nähert sich dem 52-Wochen-Tief

Analysten ziehen die Reißleine

Ein wesentlicher Belastungsfaktor für die jüngste Kursentwicklung ist die Einschätzung der Schweizer Großbank UBS vom 17. Dezember. Die Analysten kürzten ihr Kursziel auf glatt 13,00 Euro und bestätigten die Einstufung „Neutral“. Brisant ist dabei die Nähe zum aktuellen Schlusskurs von 13,16 Euro. Die Experten signalisieren damit, dass sie auf dem jetzigen Niveau keinerlei Aufwärtspotenzial mehr sehen – das Risiko weiterer Abgaben dominiert.

Diese Skepsis ist kein Einzelfall. Bereits Anfang Dezember stufte Kepler Cheuvreux den Titel herab, und auch J.P. Morgan senkte das Ziel zuletzt auf 14 Euro. Dass die Aktie seit Jahresanfang bereits 21,39 Prozent an Wert verloren hat, reicht den Analysten offenbar noch nicht als Argument für einen günstigen Einstieg.

Fundamentale Zweifel überwiegen

Trotz des deutlichen Kursrückgangs erscheint Evonik im direkten Sektorvergleich ambitioniert bewertet. Marktbeobachter verweisen auf ein aktuelles Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 65,2. Für einen zyklischen Chemiewert gilt dies historisch als sehr hoch. Ein Vergleich mit dem Wettbewerber AlzChem, der lediglich mit einem KGV von rund 23 gehandelt wird, verdeutlicht die mögliche Fallhöhe.

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Ein solcher Bewertungsaufschlag ließe sich nur durch überdurchschnittliche Wachstumsperspektiven rechtfertigen. Da diese Impulse im gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeld fehlen, bleibt die Aktie verwundbar. Selbst operative Fortschritte, wie der im Dezember gemeldete Liefervertrag mit SINTX Technologies oder der im Oktober abgeschlossene Verkauf des Werks in Indonesien, werden von der negativen Marktstimmung derzeit schlichtweg überlagert.

Warnsignal Leerverkäufer

Die Kombination aus technischer Schwäche und hoher Bewertung ruft spekulative Marktakteure auf den Plan. Seit dem 9. Dezember verzeichnet Evonik erhöhte Aktivitäten von Leerverkäufern. Dass institutionelle Investoren verstärkt auf fallende Kurse setzen, gilt oft als Indikator für fehlendes Vertrauen in eine Trendwende.

Interessant ist dabei die Diskrepanz zur Charttechnik: Mit einem RSI (14 Tage) von 15,8 ist die Aktie massiv überverkauft, was theoretisch eine Gegenbewegung begünstigen würde. Doch die fundamentalen Bedenken und die Aktivitäten der Short-Seller wiegen aktuell schwerer als klassische Kaufsignale.

Die Situation spitzt sich nun charttechnisch zu. Das 52-Wochen-Tief liegt bei 12,83 Euro und ist nur noch gut 2,5 Prozent entfernt. Sollte diese Unterstützung in den kommenden Handelstagen nicht halten, droht ein Rutsch in charttechnisches Neuland und eine Fortsetzung der Talfahrt. Anleger müssen sich darauf einstellen, dass ohne positive fundamentale Impulse der Druck auf die 13-Euro-Marke bestehen bleibt.

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