Evonik Aktie: Alarmzeichen häufen sich
Der Spezialchemiekonzern Evonik steht vor einem der schwierigsten Jahre seiner jüngeren Geschichte. Zwei Gewinnwarnungen, ein Ergebniseinbruch von acht Prozent und strukturelle Probleme am Heimatstandort Deutschland setzen dem MDAX-Titel zu. Analysten zweifeln mittlerweile an der Erreichbarkeit der mittelfristigen Ziele – und auch die hohe Dividendenrendite könnte trügerisch sein.
Die Fakten im Überblick:
- Jahresperformance: -23 Prozent, nahe am 52-Wochen-Tief
- Bereinigte EBITDA-Prognose 2025 auf 1,9 Milliarden Euro reduziert (Vorjahr: 2,065 Milliarden Euro)
- Q3-EBITDA-Marge bei nur noch 13,2 Prozent (-190 Basispunkte zum Vorjahr)
- Forward-Dividendenrendite über 9 Prozent – aber Ausschüttung womöglich nicht nachhaltig
Strukturelle Schwäche drückt auf die Ergebnisse
Das dritte Quartal 2025 offenbarte die Dimension der Probleme. Der Umsatz brach um 11,5 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro ein, das bereinigte EBITDA sank um 22 Prozent auf 448 Millionen Euro. Besonders alarmierend: Die Volumenverluste von sechs Prozent zeigen, dass es sich nicht nur um Preis- oder Währungseffekte handelt.
Die Nachfrage schwächelt in praktisch allen Endmärkten. Hinzu kommen negative Währungseffekte durch den schwachen US-Dollar. Das Ergebnis je Aktie halbierte sich im dritten Quartal nahezu auf 0,27 Euro.
Deutschland wird zum Klotz am Bein
Kepler Cheuvreux stufte die Aktie Anfang Dezember auf "Reduce" herab und senkte das Kursziel von 15,10 auf 12,60 Euro. Die Analysten sehen vor allem die hohen deutschen Energiekosten als Belastung. Rund 40 Prozent der Produktion befinden sich in Deutschland – eine Konzentration, die sich zunehmend als Nachteil erweist.
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Verschärfend kommt die angespannte Gasversorgungslage hinzu. Die deutschen Gasspeicher liegen mit 67,1 Prozent deutlich unter dem üblichen November-Niveau von 90,3 Prozent. Kepler Cheuvreux rechnet vor: Jede Woche eines vollständigen Produktionsstopps würde das bereinigte EBIT 2026 um 45 Millionen Euro reduzieren – ein Risiko, das bisher kaum eingepreist scheint.
Dazu intensiviert sich die Konkurrenz aus China, besonders im wichtigen Geschäftsfeld Methionin. Das 2027er EBITDA-Ziel von 2,7 Milliarden Euro erscheint unter diesen Vorzeichen kaum noch erreichbar.
Dividende auf wackeligen Füßen
Die aktuelle Forward-Dividendenrendite von über neun Prozent mag verlockend wirken. Doch ein Blick auf die Zahlen weckt Zweifel: Das bereinigte Ergebnis je Aktie liegt auf Trailing-Twelve-Months-Basis bei nur 0,21 Euro, die ausgeschüttete Dividende beträgt 1,17 Euro. Eine solche Ausschüttungsquote ist auf Dauer nicht darstellbar.
Immerhin treibt der Konzern seine strategische Expansion in Asien voran. Neue Anlagen für Alkoxide in Singapur und Fumed Aluminum Oxide in Japan gehen derzeit in Betrieb. Das könnte mittelfristig die Abhängigkeit vom deutschen Standort verringern – allerdings werden diese Effekte erst in den kommenden Jahren spürbar.
Am 16. und 17. Dezember hält Evonik Investor Update Calls ab, bevor die endgültigen Q4- und Gesamtjahreszahlen 2025 veröffentlicht werden. Anleger dürften vor allem auf Aussagen zur Dividendenpolitik und zur Erreichbarkeit der mittelfristigen Ziele achten.
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