Der französische Satellitenkonzern krempelt derzeit sein Management um und schmiedet strategische Allianzen. Während die jüngsten Quartalszahlen ein durchwachsenes Bild zeigten, setzen Investoren auf die angekündigte Transformation vom klassischen Satellitenbetreiber zum integrierten Raumfahrtplayer. Doch reichen die Maßnahmen aus, um die Aktie aus ihrer Lethargie zu befreien?

Führungswechsel soll Finanzstärke bringen

Am 5. November verkündete Eutelsat die Ernennung von Sébastien Rouge zum neuen Finanzvorstand. Der Manager übernimmt ab 1. Februar 2026 und löst damit Christophe Caudrelier ab, der nach drei Jahren im Amt ausscheidet.

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Rouge bringt über 30 Jahre internationale Finanzführungserfahrung mit. Zuletzt trieb er als CFO bei Imerys die digitale Transformation voran, zuvor prägte er die Geschicke des Halbleiterzulieferers Soitec. CEO Jean-François Fallacher setzt auf dessen Expertise in komplexen Industrieorganisationen, um die strategische Neuausrichtung finanziell abzusichern.

Ungarn-Deal öffnet osteuropäischen Markt

Nur eine Woche später, am 12. November, folgte die nächste strategische Weichenstellung: Eutelsat unterzeichnete eine 15-jährige Lizenzvereinbarung mit 4iG Space and Defence Technologies für das ungarische HUSAT-Programm. Das Abkommen sichert dem Partner exklusive Rechte für eine geostationäre Orbitalposition samt Frequenzressourcen für den HUGEO-Satelliten.

Das HUSAT-Programm gilt als größte privat finanzierte Satelliteninitiative Mittel- und Osteuropas. Bis 2032 sollen ein geostationärer Telekommunikationssatellit und acht Erdbeobachtungssatelliten entstehen. Für Eutelsat bedeutet der Deal den Zugang zu einem wachsenden regionalen Markt.

Quartalszahlen offenbaren Umbruchphase

Die Ende Oktober vorgelegten Q1-Zahlen für 2025/26 zeigen den Konzern im Umbruch:

  • Gesamtumsatz: 293 Millionen Euro (-2,2%)
  • LEO-Geschäft: 54,1 Millionen Euro (+70,7%)
  • Connectivity-Segment: +8,6% Wachstum
  • Video-Geschäft: 134 Millionen Euro (-10,5%)

Während das zukunftsträchtige LEO-Satellitengeschäft explodiert, bricht das traditionelle Video-Segment unter Marktdruck und Russland-Sanktionen ein. Das Connectivity-Geschäft, das 53% der Erlöse ausmacht, wächst solide – getrieben vom LEO-Boom.

Milliarden-Kapitalerhöhung als Weichenstellung

Ende 2025 steht die entscheidende Weichenstellung an: Eine Kapitalerhöhung von 1,5 Milliarden Euro soll die Bilanz stärken und den LEO-Ausbau finanzieren. Frankreich, Großbritannien und weitere strategische Investoren haben bereits zugesagt. Die außerordentliche Hauptversammlung am 20. November soll grünes Licht geben.

Für das laufende Geschäftsjahr bestätigte das Management seine Prognose: Die operativen Geschäftsbereiche sollen stabil bleiben, während die LEO-Erlöse um 50% zulegen. Die bereinigte EBITDA-Marge wird leicht unter Vorjahresniveau erwartet.

Aktie auf Bewährungsprobe

Bei rund 3,20 Euro notiert die Aktie weiter volatil. Die nächsten Halbjahreszahlen am 13. Februar 2026 werden zeigen, ob die strategische Transformation Früchte trägt. Der Umbau vom reinen GEO-Satellitenbetreiber zum integrierten GEO-LEO-Player verläuft planmäßig – doch der Markt wartet auf handfeste Beweise, dass sich die Investitionen auszahlen.

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