European Lithium hat eine bewegte Handelswoche mit einem gemischten Update beendet. Auf der einen Seite meldet die Tochter Critical Metals Corp ein neues Joint Venture zur Verarbeitung seltener Erden in Rumänien. Auf der anderen Seite belastet eine österreichische Gerichtsentscheidung zum Wolfsberg-Projekt den Kurs, der sich trotz positiver Projektnachrichten schwächer entwickelt hat.

  • Kurs rund 0,16 AUD, Wochenminus etwa 8 %
  • Neues 50:50-Joint-Venture zur Verarbeitung von Tanbreez-Erzen in Rumänien
  • Österreichisches Gericht kippt Ausnahmeregelung bei Umweltprüfung für Wolfsberg
  • Hohe Liquidität mit rund 200 Mio. USD Cash und schuldenfreier Bilanz

Neues Joint Venture in Rumänien

Im Mittelpunkt der Neuigkeiten steht die Nasdaq-notierte Tochter Critical Metals Corp (CRML), an der European Lithium maßgeblich beteiligt ist. Das Unternehmen hat eine Term Sheet-Vereinbarung für ein 50:50-Joint-Venture mit der staatlichen rumänischen Gesellschaft Fabrica de Prelucrare a Concentratelor de Uraniu S.R.L. (FPCU) bestätigt.

Ziel der Partnerschaft ist die Verarbeitung seltener Erden aus dem Tanbreez-Projekt in Grönland. Die rumänische Anlage soll 50 % der Abnahme aus Tanbreez verarbeiten und damit zu einer unabhängigen, nicht-chinesischen Lieferkette für die EU beitragen.

Chairman Tony Sage verwies auf Standortvorteile Rumäniens wie Gasversorgung und bestehende Industrieinfrastruktur, die sich von Wettbewerbern unterscheiden, die ihre Verarbeitung nach Saudi-Arabien verlagern.

Rückschlag für Wolfsberg-Projekt

Gleichzeitig trübte ein regulatorischer Rückschlag in Österreich die Stimmung. Ein österreichisches Bundesverwaltungsgericht hat eine zentrale Ausnahmegenehmigung für das Wolfsberg-Lithiumprojekt aufgehoben.

Die frühere Entscheidung, die das Projekt aufgrund seiner geringen Oberflächenfläche von einer vollständigen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ausnahm, wurde kassiert. Damit werden Verfahrensschritte wieder geöffnet, die den Zeitplan für die Projektentwicklung beeinflussen können.

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Tony Sage bekräftigte zwar, man betrachte das Projekt hinsichtlich der Bergbaulizenzen als voll genehmigt. Die Entscheidung des Gerichts bringt aber zusätzliche bürokratische Anforderungen zurück in den Prozess – und genau hier setzt der jüngste Marktdruck an.

Kursreaktion und Einordnung

Der Kursverlauf spiegelt diese Gemengelage aus Fortschritten und Unsicherheit wider. Nach einem Handelsstopp am 9. Dezember zur koordinierten Veröffentlichung der JV-Nachricht kehrte die Aktie in den Handel zurück, konnte daraus aber keinen nachhaltigen Impuls ziehen. Zur Wochenmitte lag der Titel zeitweise rund 5 % im Minus, bevor sich der Kurs bei etwa 0,16 AUD einpendelte.

Der Markt bewertet damit offenbar den langfristigen Ertragsspielraum aus dem rumänischen Projekt gegen das unmittelbare regulatorische Risiko in Österreich. Das technische Bild ist fragil: Der Bereich um 0,16 AUD fungiert als kurzfristige Unterstützungszone. Ein nachhaltiger Rutsch darunter würde charttechnisch weiteres Konsolidierungspotenzial eröffnen.

Strategischer Kontext und Finanzlage

Die jüngsten Schritte zeigen, wie stark der geopolitische Wettbewerb um kritische Rohstoffe in Europa an Fahrt aufgenommen hat. Programme wie „ReSourceEU“ fördern die Lokalisierung von Verarbeitungskapazitäten, wodurch das rumänische Joint Venture auch eine politische Dimension erhält. Die Zusammenarbeit mit einem staatlichen Unternehmen eines NATO-Mitgliedslandes positioniert European Lithium als potenziell verlässlichen Partner für Energie- und Verteidigungsanwendungen in Europa.

Finanziell sieht sich das Management gut gerüstet, um Verzögerungen auszuhalten. Gemeldet wurde ein Kassenbestand von rund 200 Mio. USD bei gleichzeitig fehlenden Finanzverbindlichkeiten. Hinzu kommen liquide Beteiligungen an Cromwell im geschätzten Wert von rund 800 Mio. USD.

Damit kann das Unternehmen sowohl das kapitalintensive Potenzial des Tanbreez-Rare-Earth-Projekts in Grönland als auch das weiter fortgeschrittene, aber regulatorisch anspruchsvollere Lithiumprojekt in Österreich parallel vorantreiben. Gleichzeitig macht die Aufhebung der UVP-Ausnahme deutlich, wie streng der regulatorische Rahmen in der EU für Bergbau bleibt.

Ausblick: Wichtige Weichen im Jahr 2026

Der Blick richtet sich nun auf das erste Quartal 2026. In diesem Zeitraum will das Unternehmen einen klareren Zeitplan für den Bau der rumänischen Verarbeitungsanlage vorlegen, deren volle Produktionsaufnahme in einem Fenster von zwei bis vier Jahren erwartet wird.

Parallel wird der Markt genaue Informationen zum weiteren Genehmigungsweg in Wolfsberg einfordern. Entscheidend wird, ob aus der Gerichtsentscheidung ein langwieriges neues Prüfverfahren entsteht oder ob ein verkürzter Anpassungsprozess möglich ist. Kursseitig bleibt die Marke von 0,16 AUD ein zentraler Referenzpunkt; eine belastbare Lösung in Österreich könnte zum Auslöser für eine Gegenbewegung werden, während anhaltende Unsicherheit den Konsolidierungstrend verlängern dürfte.

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