Mit einem ETF-Sparplan für Kinder Vermögen aufbauen

 

Ein ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der die Performance eines bestimmten Index, wie dem MSCI World oder dem S&P 500, nachbildet. ETF-Sparpläne erlauben es den Eltern, regelmäßig Geld in ausgewählte ETFs zu investieren. Dies ermöglicht es, von der Marktentwicklung und dem Zinseszinseffekt zu profitieren. Diese Pläne sind besonders wegen ihrer niedrigen Kosten, hohen Liquidität und breiten Diversifikation beliebt.

 

Der Zinseszinseffekt spielt eine entscheidende Rolle beim Aufbau eines Vermögens über ETF-Sparpläne. Je früher mit dem Sparen begonnen wird und je länger der Anlagehorizont ist, desto stärker wirkt sich dieser Effekt aus. Denn die erzielten Gewinne werden automatisch reinvestiert und generieren über die Zeit zusätzliche Erträge. Wer also bei der Geburt anfängt, hat beste Chancen, den Kindern einen nennenswerten Betrag bei Volljährigkeit zu übergeben. 

 

Sind 100.000 Euro möglich? 

 

Um zu verstehen, ob 100.000 Euro zum 18. Geburtstag eines Kindes durch einen ETF-Sparplan erreichbar sind, ist nur eine kleine Berechnung erforderlich. Schließlich möchten Eltern wohl wissen, welchen Betrag sie dafür an die Seite legen müssten. 

 

Die zentralen Variablen sind der monatliche Sparbetrag, die jährliche Rendite und die Laufzeit des Sparplans – alles wird in einen Renditerechner eingegeben und schon hat man das Ergebnis. Hier können die Eltern die Variablen verändern, um einen ETF-Sparplan für ihre Kinder nach eigenen Vorstellungen zu kreieren. 

 

Um das Ziel von 100.000 Euro zu erreichen, muss der monatliche Sparbetrag in Abhängigkeit von der erwarteten Rendite festgelegt werden. Eine höhere Renditeerwartung kann entweder den benötigten Sparbetrag reduzieren oder das Endkapital bei gleichbleibendem Sparbetrag erhöhen.

 

Der hier verwendete Renditerechner gibt eine mittlere Entwicklung von 5,24 Prozent p.a. an. Diesen Ertrag konnten sich Anleger in den vergangenen Jahren mit einem breit gestreuten Aktienportfolio sichern. Ferner gehen wir von einem Anlagehorizont von 18 Jahren aus – von der Geburt bis zur Volljährigkeit. 

 

Ohne Einmalanlage würde ein monatlicher Betrag von 275 Euro genügen, um am Ende 97.588 Euro zu haben. Ein paar Euro mehr und schon würden die 100.000 Euro für das Kind Realität. 

 

Letztendlich ist die Schaffung eines finanziellen Polsters für das Kind ein wertvolles Geschenk, das ihm einen soliden Start ins Erwachsenenleben ermöglicht. Ob 10.000, 50.000 oder 100.000 Euro hängen dann letztendlich auch von den finanziellen Ressourcen der Eltern ab. Doch bereits kleine Beträge ab 25 Euro im Monat können einen spürbaren Unterschied machen. 

 

Strategie, Steuern und Bildung 

 

Eltern und Anleger sollten zunächst einmal flexibel bleiben und bereit sein, ihre Strategie anzupassen. Dies kann bedeuten, den monatlichen Sparbetrag zu erhöhen, wenn es die finanzielle Situation erlaubt, oder die Anlagestrategie zu überdenken, um das Risiko zu managen. Eine regelmäßige Überprüfung des Sparplans hilft, um sicher das Ziel von 100.000 Euro zu erreichen. Wer sich dies nicht in Eigenregie zutraut, kann auch über einen kostengünstigen Robo-Advisor nachdenken. 

 

Auch die steuerliche Behandlung von Kapitalerträgen sollte nicht außer Acht gelassen werden. Denn natürlich sind in Deutschland die Gewinne aus Kapitalanlagen steuerpflichtig, was die Nettoerträge des Sparplans beeinflussen kann. Der Fiskus will ein Stück vom Kuchen. Allerdings gibt es steuerliche Freibeträge oder Vergünstigungen für Kinder, die genutzt werden können, um die Steuerlast zu minimieren.

 

Ein ETF-Sparplan für das Kind ist nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine pädagogische Investition. Denn dieser bietet eine hervorragende Gelegenheit, das Kind frühzeitig in finanzielle Bildung einzubeziehen und es über den Wert des Sparens, Investierens und den Umgang mit Geld zu lehren. Dann bekommt das Kind am 18. Geburtstag nicht nur 100.000 Euro, sondern auch gleich das richtige Mindset, um weiter Vermögen aufzubauen.