Energy Fuels Aktie: Seltene-Erden-Schub
Energy Fuels meldet einen wichtigen Fortschritt in seiner Strategie für seltene Erden – und rückt damit näher an die Rolle eines westlichen Schlüsselanbieters für kritische Rohstoffe heran. Entscheidend ist dabei nicht der kurzfristige Kurssprung, sondern der technologische Nachweis, dass das Unternehmen schwere Seltene Erden in Automobilqualität liefern kann. Genau darauf hatten viele Marktteilnehmer gewartet.
Durchbruch bei Dysprosium
Auslöser der jüngsten Kursstärke ist die Bestätigung, dass Energy Fuels in seiner White-Mesa-Mühle im US-Bundesstaat Utah Dysprosiumoxid in der geforderten Industriequalität produziert hat. Dysprosium ist ein „schweres“ Element aus der Gruppe der Seltenen Erden und ein zentraler Bestandteil der Permanentmagnete in Elektroautos und Hightech-Anwendungen wie Robotik.
Nach Unternehmensangaben erreichte das produzierte Dysprosiumoxid eine Reinheit von 99,9 Prozent und liegt damit über der üblichen Automobil-Spezifikation von 99,5 Prozent. Das Material wurde bislang im Pilotmaßstab erzeugt, insgesamt rund 29 Kilogramm seit der ersten Produktion im August.
Wesentliche operative Punkte:
- Das Material hat die ersten Qualitäts- und Qualifikationsprüfungen eines „großen südkoreanischen Automobilherstellers“ bestanden – mutmaßlich für den Einsatz in Magneten.
- Alle Verarbeitungsschritte fanden in der White-Mesa-Mühle statt, die damit ihre Rolle als derzeit einzige konventionelle Uran- und fortgeschrittene Seltene-Erden-Anlage in Betrieb in den USA untermauert.
- Bereits in Kürze will Energy Fuels mit Pilotversuchen für Terbiumoxid starten, ein weiteres schweres Element, das ebenfalls für Hochleistungsmagnete benötigt wird. Kilogramm-Muster für die Qualifikation sollen Anfang 2026 bereitstehen.
An der Börse wird dieser Schritt als deutliche Risikoreduzierung der Seltene-Erden-Story gewertet: Das Unternehmen zeigt, dass es nicht nur Uran fördern und verarbeiten, sondern auch technisch anspruchsvolle schwere Seltene Erden bis zur kommerziell verwertbaren Reinheit trennen kann – ein Bereich, der bisher fast ausschließlich von chinesischen Aufbereitern dominiert wurde.
Am Freitag legte die Aktie um 6,48 Prozent auf 12,81 Euro zu. Trotz der jüngsten Schwächephase auf Sicht von 30 Tagen bleibt der Titel im Jahresverlauf mit einem Plus von deutlich über 100 Prozent ein klarer Outperformer.
Strategische Bedeutung: Weniger Abhängigkeit von China
Die Tragweite der Nachricht reicht über den einzelnen Abnahme-Test hinaus. Schwere Seltene Erden wie Dysprosium und Terbium stammen bislang in großer Mehrheit aus China, was insbesondere die westliche Auto- und Rüstungsindustrie verwundbar macht. Mit dem Nachweis der Produktion in Utah positioniert sich Energy Fuels als möglicher Baustein für eine alternative Lieferkette in den USA und verbündeten Staaten.
Der technologische Fortschritt ist eingebettet in eine Expansionsstrategie, zu der auch der Zukauf von Base Resources gehört. Über diese Transaktion sicherte sich Energy Fuels unter anderem Zugang zum Toliara-Projekt, zusätzlich besteht ein Joint Venture für das Donald-Projekt. Beide Vorhaben sollen langfristig Monazit-Lieferungen sichern – jenes Mineral, das in White Mesa zu Uran und getrennten Oxiden Seltener Erden verarbeitet wird.
Für viele Marktteilnehmer war entscheidend, ob Energy Fuels den Sprung von „leichten“ Seltenen Erden wie Neodym-Praseodym zu den technisch schwierigeren und wertvolleren „schweren“ Elementen schafft. Die Dysprosium-Meldung liefert genau diese Bestätigung.
Ausblick: Skalierung und nächste Meilensteine
Im Blick nach vorn steht nun weniger die reine Technologiefrage, sondern der Pfad zur kommerziellen Skalierung. Energy Fuels plant, bis spätestens zum vierten Quartal 2026 erstmals kommerzielle Anlagen zur Verarbeitung schwerer Seltenen Erden in Betrieb zu nehmen. Die angepeilte jährliche Kapazität liegt bei bis zu 48 Tonnen Dysprosiumoxid und 14 Tonnen Terbiumoxid, jeweils vorbehaltlich verfügbarer Finanzierung und gesicherter Rohstoffzufuhr.
Wichtige nächste Katalysatoren:
- Anfang 2026: Lieferung von Terbiumoxid-Mustern an Abnehmer zur Qualifikation.
- Anfang 2026: Quartalszahlen mit aktualisierten Aussagen zum Ergebnisbeitrag der Seltene-Erden-Aktivitäten.
- Laufend: Neuigkeiten zur Logistik und zu Liefermengen von Monazit aus den Projekten Donald und Toliara.
Charttechnisch hat die jüngste Aufwärtsbewegung die Aktie wieder etwas von ihrem 50-Tage-Durchschnitt nach oben abgesetzt, liegt aber weiterhin klar unter dem 52-Wochen-Hoch, was die hohe Volatilität des Wertes unterstreicht. Entscheidend für die kommenden Monate wird sein, ob Energy Fuels seinen Fahrplan zur Kapazitätserweiterung einhält und weitere industrielle Abnehmer für Dysprosium- und künftig Terbiumprodukte verbindlich an sich bindet.
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