Operativ drückt der Bonner Konzern aufs Tempo, doch die Börse verharrt in Lauerstellung. Während neue Großprojekte im Glasfaserausbau und innovative Energiekonzepte positive Akzente setzen, bremsen juristische Reibereien und gemischte Signale der US-Tochter die Euphorie. Anleger fragen sich: Reichen die fundamentalen Fortschritte aus, um die charttechnische Lethargie zu überwinden?

Die aktuelle Lage im Überblick:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Deutsche Telekom?

  • Infrastruktur: Startschuss für Glasfaseranschluss von über 13.000 Einheiten in Frankfurt.
  • US-Geschäft: T-Mobile US kündigt Dividende an, Analysten senken jedoch Gewinnerwartung leicht.
  • Rechtliches: Verbraucherzentrale mahnt wegen Gestaltung der Kündigungsprozesse ab.
  • Marktbewegung: Hohes Handelsvolumen trifft auf geringe Kursdynamik (+0,15 %).

Ausbau-Offensive trifft auf juristische Hürden

Operativ setzt die Deutsche Telekom ein klares Zeichen. In Frankfurt am Main startete heute ein umfangreiches Infrastrukturprojekt, das über 13.000 Haushalte und Unternehmen in den Stadtteilen Bockenheim, Gallus und Riederwald an das Glasfasernetz anbindet. Flankiert wird diese Maßnahme durch ein ESG-freundliches Pilotprojekt in Berlin, bei dem die Abwärme eines Rechenzentrums zur Beheizung des Wohnkomplexes „Pallasseum“ genutzt wird.

Diesen operativen Fortschritten steht jedoch neuer Ärger mit Verbraucherschützern gegenüber. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen hat den Konzern wegen der Gestaltung des Online-Kündigungsformulars abgemahnt. Der Vorwurf einer manipulativen Prozessführung birgt zwar kaum massive finanzielle Risiken, sorgt jedoch für unnötige Unruhe und Reputationskratzer in einer Phase, in der das Unternehmen eigentlich mit Servicequalität punkten will.

Gemischte Signale aus Übersee

Wichtige Impulse für den Aktienkurs kommen traditionell von der gewinnträchtigen US-Tochter T-Mobile US. Hier ergibt sich derzeit ein differenziertes Bild: Die Ankündigung einer Dividende von 1,02 US-Dollar für März 2026 sorgt für Planungssicherheit bei den Cashflows.

Gleichzeitig dämpft das Analysehaus KeyCorp die Erwartungen und senkte die Gewinnprognose (EPS) für das Jahr 2025 leicht von 10,19 auf 9,83 US-Dollar. Diese Anpassung wiegt schwerer als die Dividendenmeldung, da das US-Geschäft als zentraler Wachstumsmotor der Telekom gilt.

Charttechnische Pattsituation

Die Diskrepanz zwischen operativer Aktivität und Börsenbewertung spiegelt sich im Kursverlauf wider. Zwar verzeichnet der Titel aktuell mit 27,44 Euro ein leichtes Plus von 0,15 Prozent, doch der erhoffte Befreiungsschlag bleibt aus. Mit einem Abstand von über 10 Prozent zum 200-Tage-Durchschnitt (30,79 Euro) und einer Jahresperformance von knapp -6 Prozent dominiert weiterhin der übergeordnete Abwärtstrend.

Auffällig ist das hohe Handelsvolumen im TecDAX, das auf ein gesteigertes Interesse der Marktteilnehmer hindeutet. Das Orderbuch zeigt einen leichten Überhang an Kauforders, der den Kurs stabilisiert, aber bisher nicht genug Kraft für einen nachhaltigen Ausbruch entfaltet.

Die Aktie befindet sich damit in einer klassischen Warteposition. Solange die juristischen Störfeuer und die leichten Prognosesenkungen in den USA die positiven Meldungen zum Infrastrukturausbau neutralisieren, dürfte der Titel in der aktuellen Handelsspanne verharren. Für eine nachhaltige Trendwende bedarf es stärkerer Impulse, etwa durch überraschend positive Quartalszahlen oder eine Beilegung der regulatorischen Konflikte.

Deutsche Telekom-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Deutsche Telekom-Analyse vom 05. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Deutsche Telekom-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Deutsche Telekom-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 05. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Deutsche Telekom: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...