Deutsche Telekom zieht das Tempo bei künstlicher Intelligenz deutlich an. Mit der neuen strategischen Partnerschaft mit OpenAI, der milliardenschweren Nvidia-Kooperation in München und einem laufenden Aktienrückkauf setzt der Konzern gleich an mehreren Stellschrauben an. Reicht diese Kombination aus Technologieoffensive, stabiler Bilanz und hoher Ausschüttung, um den zuletzt schwächeren Kurs wieder in Bewegung zu bringen?

Aktuell notiert die Aktie bei 26,75 Euro und damit rund ein Viertel unter dem 52‑Wochen-Hoch von 35,78 Euro. Der Titel liegt seit Jahresanfang etwa 8 % im Minus und handelt klar unter dem 200‑Tage-Durchschnitt von 30,44 Euro – ein Hinweis auf einen anhaltend verhaltenen Trend.

OpenAI-Deal und KI-Fabrik: Telekom schärft Tech-Profil

Kernstück der neuen Strategie ist eine mehrjährige, strategische Zusammenarbeit mit OpenAI, die Anfang Dezember 2025 besiegelt wurde. Anders als eine klassische Lieferantenbeziehung zielt die Vereinbarung auf gemeinsame Entwicklung und frühen Technologiezugang.

Wesentliche Elemente der Kooperation:

  • Konzernweiter Einsatz von ChatGPT Enterprise für Mitarbeiter
  • Frühzugang zu Alpha-Modellen von OpenAI zur Erprobung neuer KI-Funktionen
  • Start erster Pilotprojekte im ersten Quartal 2026
  • Entwicklung mehrsprachiger, datenschutzkonformer KI-Anwendungen für über 261 Millionen Mobilfunkkunden
  • Einsatz von KI in Netzwerkbetrieb und Kundenservice

Parallel dazu baut die Telekom mit Nvidia eine eigene „KI-Fabrik“ in München auf. In diese „Industrial AI Cloud“ investieren beide Partner zusammen rund 1 Milliarde Euro. Die Anlage soll im ersten Quartal 2026 ans Netz gehen und bis zu 10.000 Nvidia-Blackwell-GPUs beherbergen. Ziel ist es, Rechenkapazität für komplexe KI-Anwendungen im Konzern und potenziell für Unternehmenskunden bereitzustellen.

Damit unterstreicht das Management seine Überzeugung, dass KI nahezu alle Prozesse im Unternehmen verändern wird – vom Netzbetrieb über den Vertrieb bis hin zur Kundeninteraktion.

Aktienrückkauf und Dividende: Hohe Ausschüttung an Anleger

Neben der Technologieagenda läuft das Kapitalprogramm weiter. Zwischen dem 8. und 11. Dezember hat der Konzern weitere 1.277.107 eigene Aktien über Xetra zurückgekauft. Seit Start der aktuellen Tranche im Oktober 2025 summiert sich der Rückkauf damit auf:

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  • 18.048.995 Aktien
  • Durchschnittlicher Kaufpreis: 27,08 Euro
  • Gesamtvolumen: rund 489 Millionen Euro

Inklusive des geplanten Gesamtprogramms von bis zu 2 Milliarden Euro fließt ein spürbarer Teil des freien Cashflows an die Anteilseigner zurück.

Hinzu kommt eine für das Geschäftsjahr 2025 vorgesehene Rekorddividende:

  • Geplante Dividende: 1,00 Euro je Aktie (höchste in der Unternehmensgeschichte)
  • Gesamtausschüttung inkl. Rückkauf: nahezu 7 Milliarden Euro

Vor dem Hintergrund eines Kurses um 26,75 Euro ergibt sich daraus eine attraktive laufende Rendite, die durch die Rückkäufe zusätzlich gestützt wird.

Fitch-Rating und Q3-Zahlen: Fundament bleibt solide

Die Ratingagentur Fitch bestätigte am 15. Dezember 2025 das langfristige Emittentenrating der Telekom mit BBB+ und stabilem Ausblick. Entscheidende Argumente sind:

  • Starkes US-Geschäft: T-Mobile US steuert rund 52 % zum Konzern-EBITDA bei und bleibt Wachstumsanker
  • Finanzielle Flexibilität: Bis 2027 erwartet der Konzern kumulierte überschüssige Cashflows von 15 Milliarden Euro
  • Breite Aufstellung: Führende Marktpositionen in Deutschland, den USA und mehreren europäischen Ländern

Zudem senkte Fitch die Schwelle für ein mögliches Upgrade auf eine EBITDA-Nettoverschuldung von 2,2x. Das signalisiert, dass bei weiterem Schuldenabbau grundsätzlich Luft nach oben beim Rating besteht.

Operativ zeigte das dritte Quartal 2025 ein gemischtes, aber insgesamt robustes Bild:

  • Umsatz: 28,9 Milliarden Euro (+1,5 % gegenüber Vorjahr)
  • Bereinigtes EBITDA AL: 11,1 Milliarden Euro (+0,2 % YoY)
  • Bereinigter Gewinn je Aktie: 0,55 Euro (+9,5 % YoY)
  • Free Cashflow: 5,6 Milliarden Euro (-9,2 % YoY)

Gleichzeitig hob der Konzern seine Jahresprognose an. Das bereinigte EBITDA AL soll nun rund 45,3 Milliarden Euro, der Free Cashflow etwa 20,1 Milliarden Euro erreichen. Damit untermauert die Telekom, dass die hohen Investitionen und Ausschüttungen auf einer grundsoliden Ertragsbasis stehen.

Chartbild und Ausblick

Charttechnisch bleibt die Aktie gedrückt: Der Kurs liegt gut 12 % unter dem 200‑Tage-Durchschnitt und nur knapp über dem 52‑Wochen-Tief von 26,45 Euro. Der RSI von 57,5 signalisiert allerdings weder Überkauf noch Überverkauf, sondern eine neutrale Marktlage ohne akute Extremphase.

In den kommenden Quartalen rücken drei Themen in den Vordergrund: der Hochlauf der KI-Projekte mit OpenAI, der Start der KI-Cloud mit Nvidia in München sowie die Umsetzung der angehobenen Finanzziele inklusive Rekorddividende und laufendem Rückkauf. Gelingt es dem Konzern, diese operative und technologische Agenda planmäßig zu liefern, könnte sich das aktuelle Niveau im Bereich des Jahrestiefs im Rückblick als wichtige Unterstützungszone erweisen.

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