DeFi Technologies meldet zum Wochenschluss Fortschritte bei der internationalen Expansion, steht aber gleichzeitig wegen Sammelklagen unter Druck. Neue gehebelte Krypto-ETPs in Europa und eine BDR-Notiz in Brasilien sollen das Wachstum ankurbeln. Parallel belasten Vorwürfe zu irreführenden Angaben rund um das Arbitrage-Geschäft „DeFi Alpha“ sowie eine deutliche Prognosesenkung die Stimmung.

Neue Produkte in Europa und Brasilien

Die Gesellschaft treibt den Ausbau ihres ETP-Angebots und ihrer Präsenz in wichtigen Märkten voran, um die Erlösbasis breiter aufzustellen.

Hebel-ETPs in Skandinavien

Am Donnerstag hat die Tochter Valour Inc. konstante gehebelte Bitcoin- und Ethereum-ETPs an der Spotlight Stock Market gelistet.
Die Produkte sollen privaten wie institutionellen Anlegern einen verstärkten Zugang zu den beiden größten Kryptowährungen ermöglichen und zielen auf die hohe Nachfrage nach komplexeren Handelsinstrumenten in der nordischen Region.
Mit dem Schritt will Valour seine Position als Anbieter von Digital-Asset-ETPs in Europa festigen und verstärkt aktive Trader ansprechen, die höhere, transaktionsabhängige Gebühren generieren.

BDR-Notiz in Brasilien

Heute feiert DeFi Technologies den Markteintritt in Brasilien mit einer Closing-Bell-Zeremonie an der Börse B3 in São Paulo.
Die Brazilian Depositary Receipts (BDRs) mit dem Ticker DEFT31 sind seit Mittwoch handelbar. Sie verschaffen brasilianischen institutionellen und qualifizierten Investoren Zugang zu den Stammaktien in lokaler Währung, ohne eigene internationale Abwicklungsstrukturen aufbauen zu müssen.
Das Management verweist auf die starke Krypto-Aktivität in Brasilien – rund 319 Mrd. US-Dollar an Digital-Asset-Volumen im vergangenen Jahr – als zentralen Grund für die Notiz.

Sammelklagen nach Prognosesenkung

Trotz der operativen Expansion wächst der juristische Druck. Am Donnerstag veröffentlichten mehrere Kanzleien für Aktionärsrechte, darunter The Gross Law Firm und ClaimsFiler, Mitteilungen zu Sammelklagen gegen DeFi Technologies.

Auslöser sind die im November gemeldeten Zahlen zum dritten Quartal 2025:

  • Quartalsumsatz von 22,5 Mio. US-Dollar, deutlich unter den Analystenerwartungen
  • Nachfolgende Senkung der Umsatzprognose für 2025 um mehr als 100 Mio. US-Dollar
  • Deutlicher Kursrückgang, die Aktie notiert aktuell nahe 0,99 US-Dollar

Die Klagen werfen dem Unternehmen und weiteren Beklagten vor, wesentliche falsche oder irreführende Aussagen zur Verlässlichkeit und Skalierbarkeit des Arbitrage-Trading-Desks „DeFi Alpha“ gemacht zu haben. Die Kombination aus enttäuschenden Q3-Zahlen und Prognosekürzung hatte einen spürbaren Vertrauensverlust am Markt zur Folge.

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Geschäftsmodell im Spannungsfeld

DeFi Technologies steht an einem Punkt, an dem sich die Entwicklung der verwalteten Vermögen und die Börsenbewertung deutlich entkoppeln.

Verwaltetes Vermögen nahe Rekordniveau

Trotz des Ergebnismisses bleibt das verwaltete Vermögen (AUM) stabil hoch und liegt mit rund 1,1 Mrd. US-Dollar nahe Rekordständen.
Die anhaltenden Mittelzuflüsse in die Produkte von Valour deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach den Investmentvehikeln grundsätzlich intakt ist – unabhängig von der kurzfristigen Ertragsvolatilität.

Ertragsprofil unter der Lupe

Im Fokus des Marktes steht die Qualität der Erlöse.
Die schwankungsanfälligen Erträge aus dem Arbitrage-Geschäft „DeFi Alpha“ stehen den planbareren Managementgebühren aus den ETPs gegenüber.
Der deutliche Verfehler im dritten Quartal hat die Risiken der Arbitrage-Strategie offengelegt, die zuvor die Ergebnisse gestützt hatte.

Neuer CEO vor Bewährungsprobe

Der neue CEO Johan Wattenström soll das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen.
Kernaufgabe ist, zu belegen, dass das wachsende ETP-Portfolio – inklusive der neuen Hebelprodukte in Europa und der BDR-Notiz in Brasilien – ausreichend stabile, wiederkehrende Erlöse generieren kann, um die Schwankungen aus dem Tradinggeschäft zu überlagern.

Technische Lage und kurzfristiger Fokus

Die Aktie konsolidiert derzeit knapp über der psychologisch wichtigen Marke von 1,00 US-Dollar.
Aus fundamentaler Sicht spricht der Ausbau der globalen Präsenz für Potenzial, gleichzeitig wirken die Sammelklagen und die noch frische Erinnerung an die deutliche Prognosesenkung als Bremse für eine schnelle Erholung.

In den kommenden Wochen rücken vor allem drei Punkte in den Vordergrund:

  • Handelsvolumina und Investoreninteresse an den neuen BDRs in Brasilien
  • Nachfrage nach den gehebelten Bitcoin- und Ethereum-ETPs in Europa
  • Entwicklung des „DeFi Alpha“-Geschäfts und Anteil der stabilen Gebührenumsätze

Die Volumen- und Umsatzdaten aus diesen Initiativen sowie die bis Januar 2026 laufende Frist zur Bildung der Lead-Kläger in den Sammelklagen werden maßgeblich bestimmen, ob das aktuell niedrige Kursniveau Bestand hat oder einer schrittweisen Neubewertung weicht.

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