Daimler Truck Aktie: Unternehmensziele angepasst

Während Daimler Truck in Europa mit innovativen Leasingmodellen die E-Mobilität vorantreibt, zieht der Nutzfahrzeughersteller in den USA vor Gericht – gegen schärfere Umweltauflagen. Diese Zerrissenheit spiegelt sich im Aktienkurs wider: Trotz eines soliden Jahresanstiegs von 14% bleibt die Aktie rund 6% unter ihrem 52-Wochen-Hoch.

Elektro-Offensive mit Leasing-Turbo

Daimler Truck setzt alles auf eine Karte, um Kunden den Umstieg auf E-Lkw zu erleichtern:

• Neues Kilometer-Leasing: Die Finanztochter DTFS bietet abgesicherte Restwerte und planbare Kosten
• Fokus auf eActros 600: Flottenbetreiber sollen Risiken minimieren können
• Ökosystem-Ansatz: Nicht nur Fahrzeuge, sondern komplette Lösungen verkaufen

"Damit adressiert der Konzern die größten Hürden der Branche", kommentiert ein Marktbeobachter. Doch während Europa forciert wird, gibt es in den USA Gegenwind.

Klage gegen Kalifornien: Risiko oder Notwehr?

Der US-Bundesstaat gilt als regulatorischer Trendsetter – doch Daimler Truck zieht mit anderen Herstellern vor Gericht. Die Klage richtet sich gegen verschärfte Abgasvorschriften, die der Konzern als zu streng empfindet.

Das Dilemma:

• Kalifornien ist Schlüsselmarkt für Nutzfahrzeuge
• Ein langer Rechtsstreit könnte Markteinführungen verzögern
• Die Reputation als Nachhaltigkeitsvorreiter steht auf dem Spiel

Analysten halten trotzdem Kurs

JPMorgan belässt die "Overweight"-Einstufung und verweist auf:

• Belebende Nutzfahrzeugproduktion in Europa
• Robuste Fundamentaldaten im Frachtgeschäft
• Europäischer Markt als Stabilitätsanker

Doch kann der alte Kontinent die Nordamerika-Sorgen wirklich auffangen? Der RSI von 29,9 deutet jedenfalls darauf hin, dass die Aktie nach dem jüngsten Anstieg nun in den überverkauften Bereich geraten ist. Spannend bleibt, ob die E-Mobilitäts-Offensive oder die regulatorischen Risiken die Oberhand gewinnen.