D-Wave Quantum Aktie: Hohe Erwartungen
D-Wave Quantum rückt mit einer Reihe neuer Analystenbewertungen und einem sehr ambitionierten Kursziel von Mizuho in den Vordergrund. Die Aktie hat sich auf Jahressicht vervielfacht, schwankt zuletzt aber stark. Parallel versucht das Unternehmen, sich mit einem Fokus auf US-Regierungsaufträge und einer neuen Quantum-Plattform strategisch zu positionieren – bei weiterhin sehr anspruchsvoller Bewertung.
- Mizuho startet mit "Outperform" und Kursziel 46 US-Dollar
- Weitere Häuser heben Kursziele zum Teil deutlich an
- Stark wachsendes, aber noch kleines Geschäft bei hohen Verlusten
- Insiderverkäufe und extrem hohe Bewertungskennzahlen bremsen die Euphorie
Analysten treiben Kursfantasie
Mizuho hat heute die Beobachtung der D-Wave Quantum Aktie aufgenommen und sie mit "Outperform" sowie einem Kursziel von 46 US-Dollar eingestuft. Gegenüber dem aktuellen Kurs entspricht das einem geschätzten Aufwärtspotenzial von gut 64 Prozent.
Bereits in den vergangenen Wochen gab es mehrere positive Analystenimpulse:
- Canaccord Genuity hob das Kursziel von 20 auf 41 US-Dollar an und vergab ein "Buy"-Rating.
- Evercore ISI startete die Beobachtung mit "Outperform" und einem Ziel von 44 US-Dollar.
- Roth Capital setzte ein Kursziel von 40 US-Dollar.
- Williams Trading nannte eine Zielmarke von 35 US-Dollar.
Im Schnitt liegt das Konsenskursziel laut diesen Einschätzungen bei rund 31 US-Dollar, die Gesamteinstufung wird als "Moderate Buy" eingeordnet.
Fokus auf US-Regierungsgeschäft
Für zusätzliche Fantasie sorgt ein neuer Geschäftsbereich, der gezielt auf US-Regierungsaufträge ausgerichtet ist. D-Wave hat dazu eine eigene Einheit für das US-Geschäft geschaffen, die von Jack Sears Jr. geführt wird. Er bringt mehr als 25 Jahre Erfahrung im Verteidigungs- und Luftfahrtbereich mit und soll den Zugang zu öffentlichen Auftraggebern ausbauen.
Die Advantage2-Quantenplattform des Unternehmens ist inzwischen bei Davidson Technologies am Hauptsitz in Alabama in Betrieb. Sie soll dort besonders sicherheitsrelevante und missionkritische Anwendungen für Regierungsstellen unterstützen.
Wachstum mit hohen Verlusten
Die starken Kursbewegungen stehen im Kontrast zu noch sehr überschaubaren Kennzahlen. Im dritten Quartal 2025 erzielte D-Wave einen Umsatz von 3,74 Millionen US-Dollar, ein Plus von 105,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie lag bei -0,05 US-Dollar und damit etwas besser als die erwarteten -0,07 US-Dollar.
Trotz des Umsatzwachstums fällt der Verlust auf Neunmonatsbasis mit 312,7 Millionen US-Dollar deutlich aus. Die Bewertung ist entsprechend hoch: Das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt bei etwa 325. Dem stehen liquide Mittel von 836 Millionen US-Dollar und eine für den Sektor niedrige Verschuldung gegenüber (Debt-to-Equity-Ratio von 5,93 Prozent).
Insiderverkäufe sorgen für Fragen
Aktuelle Meldungen bei der US-Börsenaufsicht SEC zeigen signifikante Insidertransaktionen. Finanzchef John Markovich hat im Rahmen eines Rule-10b5-1-Handelsplans Optionen ausgeübt und anschließend Aktien verkauft. Die Transaktionen erfolgten Anfang Dezember zu gewichteten Durchschnittskursen zwischen 25,05 und 27,56 US-Dollar.
Insgesamt haben Insider in den vergangenen drei Monaten Aktien im Wert von rund 39 Millionen US-Dollar veräußert. Diese Größenordnung unterstützt die Debatte um die aktuelle Bewertung.
Bewertung und Sektor-Risiken
Mit einer Marktkapitalisierung von über 9 Milliarden US-Dollar bei einem Jahresumsatz von rund 24 Millionen US-Dollar preist der Markt sehr hohe künftige Wachstumsraten ein. Viele Marktbeobachter diskutieren daher, ob Quanten-Computing-Titel wie D-Wave bereits deutliche Übertreibungstendenzen zeigen.
Strukturell bleibt die Branche herausfordernd: Zahlreiche Experten gehen davon aus, dass breite, kommerziell relevante Anwendungen noch Jahre, möglicherweise ein Jahrzehnt entfernt sind. Für spezialisierte Anbieter ohne breitere Umsatzbasis ergibt sich daraus ein erhebliches Risiko, sollten Fortschritte langsamer ausfallen als erhofft.
Konkurrenz durch Tech-Giganten
Parallel verschärft sich der Wettbewerb durch große Technologiekonzerne mit starken Bilanzen. Alphabet hat jüngst seinen Willow-Quantenprozessor vorgestellt und spricht von einem Durchbruch bei der Fehlerkorrektur. Konzerne dieser Größenordnung können ihre Investitionen im Quantenbereich unabhängig von kurzfristigen Erlösen fortführen und so über längere Zeiträume Druck auf kleinere Anbieter ausüben.
D-Wave bleibt damit eines der volatilsten Engagements im Quanten-Computing-Segment. Die Spanne der letzten 52 Wochen von 3,71 bis 46,75 US-Dollar verdeutlicht sowohl das Kursaufwärtspotenzial in Phasen hoher Erwartung als auch das Rückschlagrisiko, falls sich Annahmen zu Wachstum oder Technologie-Reife verschieben.
Fazit: Chancen mit klaren Bedingungen
Für die aktuelle Bewertung ist entscheidend, ob D-Wave die dynamische Umsatzentwicklung fortsetzen, das Geschäft mit US-Regierungsstellen substanziell ausbauen und gleichzeitig den hohen Cash-Bestand effizient einsetzen kann. Gelingt es dem Unternehmen, in den kommenden Jahren konkrete, wiederkehrende Anwendungen bei zahlungskräftigen Kunden zu etablieren, lässt sich die derzeit eingepreiste Wachstumsstory untermauern; bleibt der Sektor hingegen länger in einem frühen Experimentierstadium, steigt das Risiko von Bewertungsanpassungen deutlich an.
D-Wave Quantum-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue D-Wave Quantum-Analyse vom 12. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten D-Wave Quantum-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für D-Wave Quantum-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 12. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
D-Wave Quantum: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








