CureVac Aktie: Hintergründe analysiert

Für CureVac-Aktionäre läuft heute die Uhr ab. Wer das Übernahmeangebot des Konkurrenten BioNTech bereits angenommen hat, kann seinen Entschluss nur noch bis Mitternacht revidieren. Ein letzter Ausstieg aus der milliardenschweren Biotech-Fusion – doch lohnt sich der Rückzieher?

Machtpoker der mRNA-Pioniere

Hinter dem heutigen Stichtag verbirgt sich ein dramatischer Machtpoker zwischen den deutschen Biotech-Rivalen. BioNTech will CureVac für rund 1,25 Milliarden Dollar schlucken und bietet im Gegenzug eigene Aktien an. Die aktuelle Rücktrittsfrist wurde durch einen Nachtrag zum Angebotsprospekt ausgelöst, den die BaFin gerade erst genehmigte. Für frühe Akzeptanten des Deals bedeutet das: Drei Tage Zeit zum Überdenken – und die läuft heute ab.

Von Gerichtssälen zum Verhandlungstisch

Noch bis August 2025 bekämpften sich beide Unternehmen vor Gericht mit Patentklagen um die mRNA-Technologie. Die jetzige Übernahme beendet nicht nur diesen jahrelangen Streit, sondern soll BioNTechs Pipeline vor allem im Bereich der Krebsimmuntherapien stärken. Für CureVac, dessen erster COVID-19-Impfstoff enttäuschte, bietet der Anschluss an den erfolgreicheren Konkurrenten eine zweite Chance für seine Technologieplattform.

Was kommt nach dem Deadline-Chaos?

Mit Ablauf der heutigen Frist rückt der nächste kritische Termin in den Fokus: Die außerordentliche Hauptversammlung von CureVac am 25. November. Dort müssen Aktionäre der geplanten Unternehmensumstrukturierung zustimmen. Das Übernahmeangebot selbst läuft noch bis zum 3. Dezember – vorausgesetzt, BioNTech erreicht die notwendige Mindestannahme von 80 Prozent der CureVac-Aktien.

Steht die Fusion damit bereits in den Startlöchern, oder droht am Ende doch noch ein Scheitern am Widerstand der Aktionäre?