Während die europäische Chemieindustrie im Krisenmodus versinkt, klammert sich die Covestro Aktie an eine einzige Hoffnung: die milliardenschwere Übernahme durch den Ölgiganten ADNOC. Doch was passiert, wenn Brüssel den Deal platzen lässt? Ein Blick auf die operativen Zahlen offenbart ein düsteres Szenario – und erklärt, warum Anleger derzeit zwischen Euphorie und Panik schwanken.

Brüssel hält alle Fäden in der Hand

Die Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) hat 62 Euro je Aktie geboten – eine Bewertung von 11,7 Milliarden Euro, die dem Kurs seit Monaten als künstliche Untergrenze dient. Der staatliche Ölkonzern aus den Emiraten will sich damit Zugang zu fortschrittlichen Materialien und Spezialchemie-Know-how sichern. Für Covestro wäre die Transaktion die Rettung: ein finanzstarker Partner mit langfristigem Horizont in einem Umfeld, das keine operative Erholung zulässt.

Die finale Entscheidung der EU-Kommission steht unmittelbar bevor. Bis dahin bewegt sich die Aktie in einer Schwebephase – getragen von der Übernahmefantasie, aber konfrontiert mit einer operativen Realität, die brutaler kaum sein könnte.

Zahlen, die schockieren

Das dritte Quartal 2025 hat die Schwäche schonungslos offengelegt:

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  • Umsatz brach um 12 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro ein
  • Nettoverlust von 47 Millionen Euro statt schwarzer Zahlen
  • EBITDA-Prognose für 2025 wurde bereits mehrfach nach unten korrigiert
  • Keine kurzfristige Besserung in Sicht

Diese Entwicklung ist kein Management-Versagen, sondern das Resultat eines toxischen Branchenklimas: hohe Energiekosten, schwache globale Nachfrage und ein Wettbewerbsdruck, der europäische Chemiekonzerne an den Rand drängt.

Branchenkollaps in historischem Ausmaß

Das Ifo-Geschäftsklima für die deutsche Chemieindustrie stürzte im Oktober auf minus 19,4 Punkte ab – ein dramatisches Signal. Noch alarmierender: Der Index für Auftragsbestände sackte auf minus 68,9 Punkte, den tiefsten Wert seit über drei Jahrzehnten. Die Kapazitätsauslastung liegt nur noch bei 71 Prozent, weit unter dem historischen Durchschnitt.

Was bedeutet das konkret für Covestro? Ohne die ADNOC-Übernahme steht das Unternehmen vor einer Phase massiver Restrukturierung in einem Umfeld, das keine Gnade kennt. Investitionskürzungen, Personalabbau und Standortschließungen wären die logische Konsequenz. Die Aktie notiert aktuell bei 59,02 Euro – knapp unter dem Angebotspreis, aber deutlich über dem Niveau, das ohne Übernahmefantasie gerechtfertigt wäre.

Anleger sitzen damit auf einem reinen Übernahme-Play. Kommt das grüne Licht aus Brüssel, winken 62 Euro. Scheitert der Deal, dürfte der Kurs deutlich nachgeben – denn die operative Basis gibt aktuell nichts her, worauf man bauen könnte.

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