Die Weichen sind gestellt: Nach der erfolgreichen Übernahme durch XRG vollzieht Covestro einen historischen Wandel. Mit dem Abschluss der Transaktion schrumpft der Streubesitz auf ein Minimum, während gleichzeitig die Führungsetage neu geordnet wird. Angesichts dieser fundamentalen Veränderungen stellt sich für verbliebene Investoren die Frage, welche Rolle die Aktie an der Börse überhaupt noch spielt.

XRG übernimmt das Ruder

Die Faktenlage hat sich seit dem 10. Dezember 2025 grundlegend geändert. XRG, ehemals ADNOC International, hält mittlerweile 95,1 Prozent aller ausstehenden Aktien. Parallel dazu wurde eine Kapitalerhöhung im Volumen von 1,17 Milliarden Euro durchgeführt. Die Konsequenzen für den Börsenhandel sind direkt spürbar:

  • Der Free Float (Streubesitz) liegt nur noch bei knapp 4,9 Prozent.
  • Die Aktie wurde bereits Ende November aus wichtigen Indizes wie dem S&P Europe 350 und dem FTSE All-World Index gestrichen.

Der neue Mehrheitseigentümer setzt seine Machtposition auch personell um. Seit dem 22. Dezember, also erst vor wenigen Tagen, leitet Dr. Rainer Seele den Aufsichtsrat. Seele ist kein Unbekannter, sondern fungiert bei XRG als President of Global Chemicals. Auf der Vorstandsseite kündigte CFO Christian Baier letzte Woche an, seinen Vertrag nicht zu verlängern und das Unternehmen im September 2026 zu verlassen.

Schwieriges operatives Umfeld

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Während die Eigentümerstruktur geklärt ist, bleibt das Tagesgeschäft herausfordernd. Die Ende Oktober vorgelegten Zahlen für das dritte Quartal verdeutlichen die Belastungen durch die Branchenkrise:

  • Der Umsatz sank um 12 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro.
  • Unter dem Strich stand ein Konzernergebnis von minus 47 Millionen Euro.
  • Das EBITDA lag mit 242 Millionen Euro immerhin am oberen Ende der Erwartungen.

Covestro kämpft, wie die gesamte deutsche Chemieindustrie, mit einer historisch niedrigen Kapazitätsauslastung und schwacher Nachfrage. Dennoch hält das Unternehmen an seiner Strategie "Sustainable Future" fest und strebt weiterhin Klimaneutralität bis 2035 an. Unter dem Dach von XRG soll der Konzern als zentrale Plattform für das Performance-Materials-Geschäft dienen.

Die Aktie verliert durch den minimalen Free Float und die Streichung aus großen Indizes massiv an Handelsliquidität und Attraktivität für institutionelle Anleger. Für XRG dient der Konzern nun primär als operative Plattform zum Ausbau des Chemiegeschäfts, womit der Fokus endgültig von der Börsenperformance auf die interne strategische Integration rückt.

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