Die Übernahme durch den Öl-Giganten ADNOC ist in trockenen Tüchern. Nachdem nun auch das Bundeswirtschaftsministerium grünes Licht gegeben hat, sind alle regulatorischen Hürden aus dem Weg geräumt. Doch statt einer Party an der Börse notiert die Aktie deutlich unter dem ursprünglichen Übernahmepreis. Was bedeutet das jetzt für die verbliebenen Aktionäre?

Die Unsicherheit ist gewichen. Mit der finalen Unbedenklichkeitsbescheinigung der Bundesregierung liegen nun sämtliche vollzugswichtigen Genehmigungen vor. Der heutige Dienstag, ursprünglich als kritische Deadline für die EU-Entscheidung gefürchtet, verkommt zur reinen Formalität, da die Behörden ihre Hausaufgaben bereits erledigt haben. Der Weg für ADNOC ist damit frei.

Squeeze-out und Delisting drohen

Für Anleger ändert sich der Charakter des Papiers fundamental: Aus der Übernahme-Spekulation wird eine technische Abwicklung. Der Fahrplan für die kommenden Monate ist klar definiert:

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  • Kapitalspritze & Closing: Der formale Vollzug steht unmittelbar bevor. Begleitet wird dies von einer Kapitalerhöhung um 10 Prozent, die Covestro frische 1,17 Milliarden Euro in die Kasse spült – vollständig finanziert durch ADNOC.
  • Börsen-Abschied: Ein Delisting gilt als sicher. ADNOC wird den Rückzug vom Parkett anstreben.
  • Zwangsausschluss: Da die Erwerbergesellschaft künftig Zugriff auf über 90 Prozent der Anteile haben wird, müssen sich verbliebene Minderheitsaktionäre auf einen Squeeze-out einstellen.

Warum der Kurs hinkt

Wer auf den Angebotspreis von 62 Euro schielt, sieht sich aktuell enttäuscht. Der gestrige Schlusskurs von 58,82 Euro markiert einen deutlichen Abschlag zum Übernahmeangebot. Der Grund für diese Diskrepanz ist simpel: Die Andienungsfrist ist verstrichen. Wer die Aktie jetzt noch im Depot hat, sitzt in der Warteschleife.

Anleger müssen nun auf den Squeeze-out warten. Dessen finanzielle Konditionen werden neu festgelegt und basieren auf einem noch zu erstellenden Unternehmenswertgutachten. Dieser Prozess bindet Kapital und kann sich über Monate hinziehen – ein Risiko, das der Markt aktuell einpreist.

Hinzu kommt technischer Verkaufsdruck. Da der Streubesitz massiv gesunken ist, haben Index-Anbieter wie FTSE Russell die Aktie bereits aus ihren Portfolios verbannt. Das zwingt ETFs und Fonds zu automatischen Verkäufen. Kein Wunder also, dass der Kurs mit einem Abstand von rund 3 Prozent zum 52-Wochen-Hoch kaum noch Aufwärtsdynamik zeigt und sich eher seitwärts bewegt.

Für Privatanleger ist das Kapitel damit faktisch beendet. Das Papier ist zu einer reinen Arbitrage-Position für Spezialisten mutiert, die auf die finale Abfindung spekulieren. Das große Spiel ist aus.

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