Die Würfel sind gefallen, das Kapitel als eigenständiges börsennotiertes Unternehmen neigt sich dem Ende zu. Der emiratische Energieriese ADNOC hat über seine Investmentgesellschaft XRG die kritische Schwelle von 95 Prozent überschritten und kontrolliert nun 95,02 Prozent des Grundkapitals. Damit ist der Weg für einen Squeeze-Out der verbliebenen Minderheitsaktionäre rechtlich geebnet. Während Privatanleger zunehmend das Interesse verlieren, positionieren sich Großbanken für das finale Spiel um die Abfindung.

Hier die Faktenlage im Überblick:

  • Beherrschung: ADNOC hält 95,02 % der Anteile (inkl. direkter Käufe).
  • Übernahmeangebot: 62,00 € in bar je Aktie.
  • Aktueller Kurs: 59,04 € (Schlusskurs Freitag).
  • Gap zum Angebot: Rund 5 % Differenz.
  • JPMorgan Beteiligung: Erhöhung auf 6,48 %.

Der Weg zum Zwangsausschluss

Mit dem Überschreiten der 95-Prozent-Marke verfügt ADNOC über die notwendige Mehrheit, um die restlichen Aktionäre gegen eine Barabfindung aus dem Unternehmen zu drängen. Die regulatorischen Hürden sind bereits genommen: Sowohl das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz als auch die EU-Kommission haben im November 2025 grünes Licht gegeben.

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Der Vollzug der Transaktion ("Closing") ist damit nur noch eine Formalität. Für die Aktie bedeutet dies den Verlust ihres Charakters als operatives Investment. Sie mutiert zu einem reinen Abwicklungswert, dessen Kursbewegung fast ausschließlich von der erwarteten Abfindungshöhe und dem Zeitfaktor bestimmt wird. Dass der Kurs am Freitag mit 59,04 Euro noch spürbar unter dem ursprünglichen Barangebot von 62,00 Euro notierte, spiegelt den Zeitwert des Geldes bis zur tatsächlichen Auszahlung wider.

Großbanken setzen auf Arbitrage

In diesem unspektakulären Marktumfeld sorgt eine Bewegung für Aufmerksamkeit: JPMorgan Chase & Co. hat seine Beteiligung auf 6,48 Prozent ausgebaut. Marktbeobachter interpretieren diesen Schritt als klassische Arbitrage-Strategie. Institutionelle Investoren nutzen die Differenz zwischen dem aktuellen Börsenkurs und dem garantierten Übernahmepreis.

Zudem spekulieren Großaktionäre in solchen Szenarien häufig auf das sogenannte Spruchverfahren. Nach einem Squeeze-Out wird die Angemessenheit der Barabfindung oft gerichtlich überprüft, was Jahre später zu Nachzahlungen führen kann. Der Einstieg der US-Bank signalisiert, dass Profis hier noch mathematisches Potenzial sehen, während die Aktie für den normalen Handel durch sinkende Liquidität uninteressant wird.

Szenario für die kommenden Monate

Die Covestro-Aktie wird in naher Zukunft von den regulierten Märkten verschwinden. Nach dem formalen Closing folgt der Squeeze-Out-Beschluss und schließlich das Delisting. Wer jetzt noch investiert ist, hält kein Beteiligungspapier an einem Chemiekonzern mehr, sondern faktisch eine Forderung auf die Endzahlung. Da der Kurs nach unten durch das Angebot abgesichert und nach oben gedeckelt ist, bietet der Titel für Privatanleger kaum noch Handlungsspielraum abseits des Wartens auf die Auszahlung.

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