Das Tauziehen um die Unabhängigkeit der Commerzbank geht in die nächste Runde. Während der italienische Großaktionär UniCredit seine Position konsequent ausbaut, demonstriert CEO Bettina Orlopp demonstrative Gelassenheit und erteilt Übernahmephantasien eine erneute Absage. Unterstützt von der Bundesregierung und starken operativen Zahlen stellt sich die Bank gegen den italienischen Drängen. Läuft die aggressive Strategie von UniCredit-Chef Andrea Orcel ins Leere?

Die aktuelle Lage im Überblick:
* Aktionärsstruktur: UniCredit hält ca. 26 % und strebt kurzfristig 29,3 % an.
* Politik: Der Bund (12,1 %) und Kanzler Merz lehnen eine Übernahme ab.
* Operative Stärke: S&P hebt den Ausblick auf "positiv".
* Kapitalmaßnahme: Aktienrückkauf läuft planmäßig weiter.

Keine Privilegien für Mailand

In einem aktuellen Interview unterstrich Bettina Orlopp die autonome Linie des Instituts. Gespräche mit UniCredit würden lediglich als "normale Investorengespräche" geführt – ohne den Austausch privilegierter Informationen. Dass der Vorstand ein potenzielles Übernahmeangebot "mit offenem Geist" prüfen würde, ordnet die Managerin nüchtern als gesetzliche Corporate-Governance-Pflicht ein, nicht als Signal für Verkaufsbereitschaft.

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Der Markt reagiert auf diese Pattsituation mit einer Konsolidierung auf hohem Niveau. Zwar gab das Papier heute leicht um 0,14 % auf 34,60 Euro nach, notiert aber weiterhin komfortabel über dem 50-Tage-Durchschnitt von 32,73 Euro. Die beeindruckende Performance von über 123 % seit Jahresanfang zeigt, dass Anleger die "Standalone"-Strategie honorieren.

Rückendeckung durch Ratingagentur und Politik

Die Argumente für die Eigenständigkeit erhalten durch die Ratingagentur S&P Global frisches Gewicht. Diese hob den Ausblick Anfang Dezember auf "positiv" an und verwies auf die verbesserte Profitabilität. Mit einem Return on Tangible Equity (RoTE) von 10,0 % und einer angehobenen Prognose für den Zinsüberschuss liefert das Management die geforderten Ergebnisse. Um diese Profitabilität langfristig zu sichern und die Bank als Übernahmeziel zu verteuern, wird zudem der Abbau von 3.900 Stellen bis 2028 vorangetrieben.

Politisch bleibt die Front gegen UniCredit geschlossen. Die Bundesregierung bezeichnete das Vorgehen der Italiener zuletzt als "feindlich" und schließt einen Verkauf des staatlichen Anteilspakets von 12,1 % aus. Dies erschwert UniCredit den Zugriff auf eine qualifizierte Mehrheit erheblich.

Aktienrückkauf stützt den Kurs

Neben den fundamentalen Daten sorgt das laufende Aktienrückkaufprogramm für technische Unterstützung. Allein in der vergangenen Woche kaufte die Bank über zwei Millionen eigene Anteile zurück. Das Programm mit einem Volumen von bis zu einer Milliarde Euro läuft noch bis zum 10. Februar 2026. Solange UniCredit kein konkretes, offizielles Übernahmeangebot vorlegt, bleibt dieser Mix aus operativer Verbesserung und politischer Blockade der bestimmende Faktor für die weitere Kursentwicklung.

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