Die Commerzbank erhält kräftigen Rückenwind für ihre Unabhängigkeitsstrategie. Gleich zwei Schwergewichte der Finanzwelt verbesserten am Donnerstag ihre Einschätzung und honorierten die operativen Fortschritte des Instituts. Das sendet ein wichtiges Signal an den Markt: Die fundamentale Entwicklung rechtfertigt zunehmend die Kursgewinne, auch abseits der allgegenwärtigen Übernahmefantasie.

  • S&P Global: Rating-Ausblick auf "positiv" angehoben
  • Goldman Sachs: Verkaufsempfehlung gestrichen
  • Performance: Kurs seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt

S&P honoriert Strategie "Momentum"

Die Ratingagentur S&P Global Ratings hat den Ausblick für die Commerzbank von "stabil" auf "positiv" verbessert. Zwar bleiben die Bonitätsnoten vorerst unverändert ("A" langfristig), doch der Schritt signalisiert die Erwartung einer weiteren Stärkung der Bank. Verantwortlich für diesen Optimismus ist die erfolgreiche Umsetzung der Unternehmensstrategie "Momentum".

S&P verweist auf konkrete operative Erfolge: Die Bank übertraf ihre Zwischenziele und erreichte in den ersten neun Monaten 2025 eine Eigenkapitalrendite (RoTE) von 10,0 Prozent. Gleichzeitig hob das Management die Prognose für den Zinsüberschuss an und senkte die Erwartungen für die Risikovorsorge. Analysten der Agentur halten es nun für realistisch, dass die Commerzbank bis 2027 eine RoTE von 13 Prozent erreichen könnte. Eine solche Performance würde die Argumentation des Managements stützen, dass das Institut auch als eigenständige Einheit attraktive Renditen für die Aktionäre erwirtschaften kann.

Goldman Sachs gibt Widerstand auf

Parallel zur Ratingagentur revidierte auch Goldman Sachs die skeptische Haltung. Die US-Investmentbank stufte die Aktie von "Sell" auf "Neutral" hoch und behielt das Kursziel bei 35,50 Euro bei. Dieser Schritt wiegt schwer, da Goldman Sachs bisher zu den wenigen verbliebenen Bären im Markt gehörte.

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Mit dieser Anpassung hellt sich das Stimmungsbild weiter auf. Die Experten trauen dem europäischen Bankensektor für das kommende Jahr eine solide Entwicklung zu. Damit verbleibt unter den großen Analysehäusern aktuell nur noch die DZ Bank mit einer Verkaufsempfehlung.

UniCredit und die Charttechnik

Im Hintergrund dieser fundamentalen Neubewertung schwelt weiterhin das Interesse der italienischen UniCredit, die rund 29 Prozent der Anteile hält. Die jüngsten operativen Fortschritte stärken jedoch die Verhandlungsposition des Commerzbank-Managements gegenüber einer potenziellen Übernahme.

Am Markt wird diese Gemengelage positiv aufgenommen. Die Aktie notiert aktuell bei 34,29 Euro und damit komfortabel über dem 50-Tage-Durchschnitt von 32,15 Euro. Mit einem beeindruckenden Kursplus von über 121 Prozent seit Jahresanfang (YTD) zählt das Papier zu den stärksten Werten im DAX. Der Weg zum 52-Wochen-Hoch bei 37,75 Euro ist technisch frei, solange die operative Entwicklung die hohen Erwartungen bestätigt.

Am 11. Februar 2026 wird es konkret: Dann legt die Commerzbank ihre vorläufigen Jahreszahlen für 2025 vor. Gelingt es dem Institut, die angehobenen Prognosen zu bestätigen, dürften die Argumente für einen höheren fairen Wert – ob eigenständig oder im Rahmen einer Übernahme – weiter an Gewicht gewinnen.

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