Coinbase veröffentlichte am Samstag einen optimistischen Marktausblick für den Dezember und stellte eine Erholung in Aussicht. Doch die kurzfristige Realität sah am Wochenende anders aus: Der Bitcoin-Kurs geriet unter Druck und rutschte unter wichtige Marken. Während Privatanleger nervös auf die Preisschwäche reagieren, zeigen Daten auf der Plattform auffällige Bewegungen von Großinvestoren wie BlackRock. Deuten diese Transaktionen auf eine bevorstehende Wende hin?

Hoffnung auf die Jahresendrally

Am Samstag veröffentlichte Coinbase Institutional eine strategische Analyse, die eine mögliche Erholung des Kryptomarktes noch im Dezember 2025 prognostiziert. Als Haupttreiber identifizierten die Experten eine verbesserte Marktliquidität sowie die steigende Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen durch die US-Notenbank (Fed). Solche makroökonomischen Faktoren begünstigen traditionell risikobehaftete Anlageklassen wie Kryptowährungen und Fintech-Titel.

Diese optimistische Prognose trifft jedoch auf ein schwieriges Marktumfeld. Der Bitcoin-Preis fiel am Wochenende unter die psychologisch wichtige Marke von 90.000 US-Dollar. Diese Diskrepanz zwischen der langfristigen institutionellen Einschätzung und der aktuellen Preisentwicklung dürfte zum Handelsstart am Montag für erhöhte Volatilität bei der Coinbase-Aktie sorgen, die oft stark mit der Entwicklung des Bitcoin korreliert.

Institutionelle kaufen im Stillen

Während die Stimmung bei Kleinanlegern angesichts der fallenden Kurse schwankte, sendeten institutionelle Investoren ein anderes Signal. Daten vom Samstag zeigen, dass der Vermögensverwalter BlackRock Bitcoin im Wert von rund 125,5 Millionen US-Dollar sowie Ethereum für 2,5 Millionen US-Dollar auf Coinbase Prime transferierte.

Marktbeobachter werten solche Zuflüsse in Verwahrlösungen (Custody Wallets) in der Regel als Vorbereitung auf eine langfristige Akkumulation oder für ETF-Produkte – und nicht als Verkaufsabsicht. Es scheint, als nutzten Großinvestoren den Rücksetzer ("Buy the Dip"), um ihre Bestände aufzustocken. Zudem wurden am Samstag über verschiedene Börsen hinweg Bitcoin-Transfers im Volumen von über zwei Milliarden US-Dollar registriert. Für Coinbase ist dies trotz der fallenden Kurse eine wichtige Nachricht, da das Geschäftsmodell maßgeblich von Transaktionsgebühren und Volumina abhängt.

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Analysten sehen Potenzial

Trotz des jüngsten Kursdrucks – die Aktie verlor am Freitag 1,76 Prozent – bleibt das Stimmungsbild unter Analysten überwiegend positiv. Der Konsens tendiert zu "Moderate Buy", wobei das durchschnittliche Kursziel ein erhebliches Aufwärtspotenzial von fast 50 Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau impliziert. Besonders optimistische Stimmen wie Bernstein begründen ihre hohen Kursziele mit der fortschreitenden Institutionalisierung von Krypto-Assets.

Parallel dazu treibt das Management die regulatorische Klarheit voran. In Medienauftritten drängten CEO Brian Armstrong und Chief Legal Officer Paul Grewal auf eine Abstimmung im US-Senat über den "CLARITY Act". Ein fester rechtlicher Rahmen für digitale Assets gilt als essenziell, um das Geschäftsmodell von Coinbase langfristig zu stabilisieren und die Abhängigkeit von reiner Spekulation zu verringern.

Ausblick

Anleger sollten zum Wochenstart genau beobachten, ob die Aktie dem Druck des schwächelnden Bitcoin-Kurses nachgibt oder von den bullischen Signalen der Institutionellen profitiert. Neben der unmittelbaren Marktreaktion rücken in den kommenden Tagen Fortschritte beim "CLARITY Act" sowie anstehende Signale der US-Notenbank zur Zinspolitik in den Mittelpunkt.

Kursdaten / Kennzahlen

  • Schlusskurs Freitag: 231,25 €
  • Tagesveränderung (Freitag): -1,76%
  • Change 7 Tage: -2,26%
  • Change 30 Tage: -16,79%
  • Seit Jahresanfang (YTD): -7,70%
  • Change 12 Monate: -23,64%
  • 52-Wochen-Hoch: 361,25 € (18.07.2025)
  • Abstand zum 52-Wochen-Hoch: -35,99%
  • 52-Wochen-Tief: 138,32 € (08.04.2025)
  • Abstand zum 52-Wochen-Tief: 67,18%
  • 50-Tage-Durchschnitt: 266,86 €
  • Abstand zum 50-Tage-Durchschnitt: -13,34%
  • 100-Tage-Durchschnitt: 272,12 €
  • 200-Tage-Durchschnitt: 247,82 €
  • Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt: -6,69%
  • RSI (14 Tage): 72,8
  • Volatilität (30 Tage, annualisiert): 62,13%

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