Broadcom Aktie: Starke Zahlen enttäuschen
Broadcom hat am Donnerstagabend seine Quartalszahlen vorgelegt – und die Reaktion der Anleger zeigt, wie hoch die Erwartungen an den KI-Chip-Spezialisten mittlerweile sind. Trotz übertroffener Prognosen, massiver Aufträge und einer erneuten Dividendenerhöhung drehte die Aktie im vorbörslichen Handel ins Minus. Der Grund: Gewinnmargen und der Zeitplan künftiger Umsätze enttäuschten.
Die Zahlen und die Reaktion
Broadcom übertraf im vierten Geschäftsquartal (per 2. November 2025) mit 18,02 Milliarden Dollar Umsatz die Analystenschätzungen von rund 17,5 Milliarden Dollar deutlich. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 1,95 Dollar – über der Konsenserwartung von 1,86 bis 1,87 Dollar. Der Umsatz kletterte um 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Kern des Wachstums bleibt das KI-Geschäft: Die Einnahmen aus KI-Chips schossen um 74 Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar nach oben. Der GAAP-Nettogewinn verdoppelte sich nahezu auf 8,5 Milliarden Dollar.
Zunächst reagierte die Aktie euphorisch – ein Plus von vier Prozent unmittelbar nach Veröffentlichung. Doch während der Analystenrunde kippte die Stimmung. Vorbörslich am Freitag notierte der Titel im Minus.
Was die Anleger abschreckte
CEO Hock Tan lieferte auf der Telefonkonferenz wichtige strategische Updates. Er bestätigte, dass Anthropic der zuvor ungenannte "10-Milliarden-Dollar-Kunde" ist. Zudem sicherte sich Broadcom einen neuen Auftrag über 11 Milliarden Dollar von Anthropic – allerdings erst für Ende 2026. Ein fünfter Großkunde für maßgefertigte Chips kam mit einer ersten Bestellung über eine Milliarde Dollar hinzu.
Für das laufende erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 stellte das Management einen Umsatz von etwa 19,1 Milliarden Dollar in Aussicht – über der Markterwartung von 18,3 Milliarden Dollar.
Trotz dieser positiven Signale bremste Tan die Euphorie: Die stark wachsenden KI-Umsätze bringen aktuell niedrigere Margen als das traditionelle Software-Geschäft. Zudem verschob er die Erwartungen für die milliardenschwere Partnerschaft mit OpenAI auf die Jahre 2027 bis 2029 – Investoren hatten auf schnellere Beiträge in 2026 gehofft.
Marktumfeld drückt
Die Reaktion muss im Kontext der gesamten Tech-Branche gesehen werden. Nur Stunden vor Broadcoms Zahlen brach Oracle trotz übertroffener Gewinnprognose um 14,5 Prozent ein – Anleger hatten die massiv steigenden Investitionen in KI-Infrastruktur ohne sofortigen Return kritisiert. Diese Nervosität übertrug sich auf Broadcom, dessen Aktie bereits am Donnerstag im regulären Handel rund drei Prozent verlor.
Mit einem Plus von etwa 75 Prozent seit Jahresbeginn ist die Bewertung anspruchsvoll. Der Auftragsbestand für KI-Produkte beläuft sich auf 73 Milliarden Dollar für die kommenden 18 Monate – ein "Minimum", wie Tan betonte. Doch die Märkte honorieren reine Umsatzwachstumsfantasie derzeit nicht mehr automatisch. Gefragt sind sofortige Margensteigerungen und Kapitaleffizienz.
Immerhin signalisiert der Vorstand mit der Anhebung der Quartalsdividende auf 0,65 Dollar je Aktie zum 15. Mal in Folge langfristiges Vertrauen in die Cashflow-Entwicklung.
Wie es weitergeht
Entscheidend wird, wie sich die Aktie im regulären Handel am Freitag entwickelt. Mit einem Schlusskurs von 346,40 Euro am Donnerstag bleibt Broadcom fundamental auf Wachstumskurs. Die Guidance von 19,1 Milliarden Dollar für das laufende Quartal unterstreicht dies. Doch nach der abrupten Kehrtwende im nachbörslichen Handel dürften Analysten ihre Modelle anpassen müssen – mit Fokus auf die Mischung zwischen margenschwächeren KI-Hardwareumsätzen und dem profitablen Bestandsgeschäft.
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