Broadcom liefert eigentlich genau das, wovon Anleger träumen: einen Umsatzsprung, Gewinne über den Erwartungen und eine angehobene Prognose. Dennoch wurde die Aktie am Freitag massiv abgestraft und verlor zweistellig an Wert. Während das KI-Geschäft boomt und die Auftragsbücher überquellen, sorgt eine spezifische Kennzahl für Nervosität an der Wall Street. Reagiert der Markt hier überzogen oder ist die Sorge berechtigt?

Glänzende Zahlen, düstere Reaktion

Auf den ersten Blick wirken die Zahlen des Halbleiter-Giganten makellos. Im vierten Geschäftsquartal kletterte der Umsatz um 28 Prozent auf 18,02 Milliarden Dollar, womit die Erwartungen klar übertroffen wurden. Auch der Gewinn pro Aktie lag über den Schätzungen.

Noch beeindruckender fiel der Ausblick aus: Für das laufende erste Quartal stellt das Management Erlöse von 19,1 Milliarden Dollar in Aussicht – deutlich mehr als die prognostizierten 18,3 Milliarden Dollar. Als Zeichen der Stärke hob der Konzern zudem die Dividende um 10 Prozent an. Dass die Aktie daraufhin am Freitag um 11,70 Prozent auf 305,80 Euro einbrach, wirkt zunächst irrational.

Der Grund für den Absturz

Der Auslöser für den Kursrutsch liegt in der Profitabilität. Das Management kündigte an, dass die Bruttomarge im kommenden Quartal um etwa 100 Basispunkte sinken dürfte.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Broadcom?

Der Grund für diesen Druck ist ironischerweise der massive Erfolg im KI-Bereich. Broadcom verkauft immer mehr maßgeschneiderte KI-Beschleuniger (XPUs) an Hyperscaler. Da diese Hardware-Verkäufe jedoch geringere Margen abwerfen als das angestammte, hochprofitable Software-Geschäft, verschlechtert sich durch den veränderten Umsatzmix die prozentuale Rentabilität. In einem Marktumfeld, in dem bei KI-Aktien absolute Perfektion eingepreist ist, reichte dieser Wermutstropfen aus, um Gewinnmitnahmen auszulösen.

Auftragsbestand auf Rekordniveau

Fundamental betrachtet bleibt die Wachstumsstory intakt. CEO Hock Tan enthüllte einen Auftragsbestand allein für KI-Produkte in Höhe von 73 Milliarden Dollar. Dies bietet dem Unternehmen eine enorme Planungssicherheit für die nächsten 18 Monate.

Die KI-Umsätze sollen sich im Jahresvergleich auf 8,2 Milliarden Dollar verdoppeln. Marktbeobachter sehen hier das entscheidende Argument der Bullen: Das massive Volumenwachstum dürfte den prozentualen Margenrückgang in absoluten Dollar-Beträgen mehr als kompensieren. Analysten von Morgan Stanley und Cantor Fitzgerald bestätigten trotz des Kursrutsches ihre Kaufempfehlungen und sehen Kursziele, die weit über dem aktuellen Niveau liegen.

Fazit und Ausblick

Der Markt muss nun verdauen, dass Broadcoms Wachstumskurs vorübergehend auf Kosten der Marge geht. Für die neue Handelswoche wird entscheidend sein, ob die Aktie nach dem Rutsch auf 305,80 Euro eine technische Bodenbildung vollziehen kann. Langfristig hängt alles daran, ob das Unternehmen den 73-Milliarden-Dollar-Auftragsberg effizient abarbeitet, ohne die Profitabilität weiter zu verwässern. Angesichts der fundamentalen Stärke werten viele Experten den aktuellen Rücksetzer eher als Überreaktion denn als Trendwende.

Broadcom-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Broadcom-Analyse vom 14. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Broadcom-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Broadcom-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 14. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Broadcom: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...