BioNTech treibt seine mRNA-Strategie mit der Übernahme von CureVac voran. Der Konzern sichert sich die Kontrolle über den Tübinger Wettbewerber und baut damit seine Position in der mRNA-Therapie deutlich aus. Gleichzeitig bleibt die Aktie trotz strategischer Fortschritte technisch angeschlagen.

CureVac-Übernahme im Detail

BioNTech hat sein Umtauschangebot für CureVac am 18. Dezember finalisiert. Insgesamt wurden 195,3 Millionen CureVac-Aktien eingereicht. Im Gegenzug gab BioNTech 10,5 Millionen American Depositary Shares (ADS) an frühere CureVac-Aktionäre aus.

Der Umtausch erfolgte zu einem Verhältnis von 0,05363 BioNTech-ADS je CureVac-Aktie. BioNTech plant, im Januar 2026 die verbliebenen Anteile im Rahmen eines Squeeze-out zu erwerben. Anschließend soll CureVac von der Nasdaq genommen werden.

Wesentliche Transaktionsparameter:

  • Erworbene CureVac-Anteile: 86,75 % des ausstehenden Kapitals
  • Ausgegebene BioNTech-ADS: 10.475.287 Stück
  • Squeeze-out-Zeitraum: Januar 2026
  • Struktur nach Abschluss: CureVac führt den laufenden Betrieb zunächst fort, während eine strategische Überprüfung läuft

Führungswechsel bei CureVac

Mit Vollzug der Transaktion übernimmt BioNTech direkt die Kontrolle über das Management von CureVac. CEO Prof. Ugur Sahin, COO Sierk Poetting und CFO Ramón Zapata-Gomez bilden nun den Vorstand des übernommenen Unternehmens. Das bisherige Führungsteam ist freiwillig zurückgetreten.

BioNTech kündigt einen schrittweisen Integrationsprozess an. Bestehende Abläufe und Strukturen sollen zunächst bestehen bleiben, während strategische, operative und wissenschaftliche Analysen durchgeführt werden. Damit wird die Integration nicht auf Kosten des laufenden Geschäfts überstürzt.

Solide Finanzbasis

In die Integrationsphase geht BioNTech mit einem hohen Liquiditätspolster. Zum Ende des dritten Quartals 2025 verfügte das Unternehmen über 16,7 Milliarden Euro an liquiden Mitteln. Diese Ausstattung verschafft Spielraum für die Weiterentwicklung der Pipeline und mögliche weitere Transaktionen.

Die Zahlen für das dritte Quartal 2025:

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  • Umsatz: 1,52 Milliarden Euro
  • Quartalsverlust: 28,7 Millionen Euro
  • Ergebnis je Aktie: -0,12 Euro

BioNTech hat seine Umsatzprognose für 2025 angehoben – von zuvor 1,7–2,2 Milliarden Euro auf nun 2,6–2,8 Milliarden Euro. Treiber war unter anderem eine Meilensteinzahlung von 1,5 Milliarden US-Dollar durch Bristol Myers Squibb im November.

Fortschritte in der Onkologie

Strategisch richtet BioNTech den Fokus zunehmend auf Onkologie. Im Mittelpunkt stehen derzeit zwei zentrale Programme.

Pumitamig (BNT327):
Der gemeinsam mit Bristol Myers Squibb entwickelte bispezifische Antikörper richtet sich gegen PD-L1 und VEGF-A. Phase-2-Daten, die Anfang Dezember vorgestellt wurden, zeigen eine Ansprechrate von 61,5 % bei Patientinnen mit triple-negativem Brustkrebs.

Gotistobart:
Dieses gemeinsam mit OncoC4 entwickelte selektive Treg-Modulatorprogramm erzielte bei vorbehandelten Patienten mit plattenepithelialem, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs klinisch relevante Vorteile beim Gesamtüberleben.

Diese Studiendaten unterstreichen, dass BioNTech seine mRNA- und Antikörper-Plattform zunehmend in der Krebsmedizin verankert.

Analysteneinschätzungen und Chartbild

Die Einschätzung der Aktie fällt an der Wall Street gemischt aus. Das durchschnittliche 12-Monats-Kursziel liegt bei rund 138 US-Dollar und signalisiert aus aktueller Sicht ein nennenswertes Aufwärtspotenzial.

Zuletzt gemeldete Analystenaktionen im Überblick:

  • Berenberg Bank: Kursziel auf 155 US-Dollar angehoben
  • Jefferies: Kursziel 151 US-Dollar, unverändert
  • HC Wainwright: Kaufempfehlung mit Kursziel 140 US-Dollar
  • Morgan Stanley: Übergewichten-Rating mit Kursziel 131 US-Dollar

Trotz dieser Kursziele handelt die Aktie unter ihrer 50-Tage- und 200-Tage-Linie. Das verweist auf ein anhaltend schwaches technisches Bild, obwohl das Unternehmen strategisch vorankommt.

Jahresverlauf und Ausblick

Seit Jahresbeginn hat die BioNTech-Aktie rund 18 % an Wert verloren. Die Spanne der letzten zwölf Monate reicht von 81,20 bis 129,27 US-Dollar und zeigt damit eine ausgeprägte Schwankungsbreite im Handelsverlauf 2025. Die Marktkapitalisierung liegt derzeit bei etwa 22 Milliarden US-Dollar.

Der nächste wichtige Termin ist der Quartalsbericht Anfang März 2026. Dann will BioNTech erstmals ausführlicher zum Stand der CureVac-Integration und zu aktualisierten Zeitplänen in der Pipeline berichten, was neuen Einblick in die Ertragskraft der erweiterten Onkologie- und mRNA-Plattform geben dürfte.

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