BayWa Aktie: Schuldenabbau im Fokus
BayWa treibt die Sanierung mit einem großen Schritt voran: Der Konzern verkauft seine Agrarhandelstochter Cefetra und reduziert damit seine Verschuldung deutlich. Zusammen mit der bereits abgeschlossenen Kapitalerhöhung und harten Einschnitten im Kerngeschäft entsteht ein klareres Bild des laufenden Restrukturierungsprogramms. Wie stark entlastet der Cefetra-Deal das angeschlagene Unternehmen wirklich?
Cefetra-Verkauf als Kernelement der Sanierung
Am 23. Dezember gab BayWa per Ad-hoc-Mitteilung den Verkauf der Cefetra Group B.V. an ein Investorenkonsortium bekannt. Die Transaktion ist Teil des Restrukturierungskonzepts, das das Amtsgericht München im Juni 2025 bestätigt hatte, und gilt als zentraler Meilenstein im laufenden Sanierungsprozess.
Der vereinbarte Kaufpreis für Cefetra liegt bei rund 125 Millionen Euro. Davon sollen 80 Millionen Euro beim Closing zufließen, weitere 45 Millionen Euro bis spätestens Ende April 2026. Zusätzlich erhält BayWa durch die Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen 62 Millionen Euro.
Die eigentliche finanzielle Wirkung geht jedoch weit darüber hinaus: Durch die Dekonsolidierung von Cefetra und den geplanten Einsatz der Erlöse zur Schuldentilgung sinken die Bankverbindlichkeiten um mehr als 600 Millionen Euro. Das Closing der Transaktion wird für das erste Quartal 2026 erwartet.
Die wichtigsten Eckpunkte des Cefetra-Verkaufs:
- Kaufpreis: rund 125 Millionen Euro
- Sofortzahlung bei Closing: 80 Millionen Euro
- Aufgeschobene Zahlung bis spätestens April 2026: 45 Millionen Euro
- Zusätzliche Mittel aus Darlehensrückzahlung: 62 Millionen Euro
- Schuldenabbau insgesamt: über 600 Millionen Euro
- Erwartetes Closing: Q1 2026
Kapitalerhöhung stärkt Eigenkapitalbasis
Bereits im November 2025 hatte BayWa eine zweistufige Kapitalerhöhung über insgesamt rund 179 Millionen Euro abgeschlossen. Damit wurde die Eigenkapitalbasis gestärkt und ein weiterer Baustein der Sanierung umgesetzt.
In der ersten Tranche zeichneten die Ankeraktionäre Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG und Raiffeisen Agrar Invest AG neue Aktien im Volumen von etwa 125 Millionen Euro. Die zweite Tranche erfolgte als Bezugsrechtsangebot vom 28. Oktober bis 10. November 2025. Das Bezugsverhältnis lag bei 1:2, bestehende Aktionäre konnten also für jede gehaltene Aktie zwei neue Aktien erwerben.
Eine vereinbarte Backstop-Zusage der Ankeraktionäre musste nicht gezogen werden, da die Nachfrage nach den neuen Aktien ausreichte, um das Angebot vollständig zu platzieren.
Ausgangslage: Hohe Verluste und Stellenabbau
Auslöser für die tiefgreifende Restrukturierung waren starke Ergebnisbelastungen. Im Geschäftsjahr 2024 sank der Umsatz von 23,9 auf 21,1 Milliarden Euro. Noch deutlicher fiel der Ergebnisrückgang aus: Nach außerplanmäßigen Abschreibungen rutschte das operative Ergebnis (EBIT) auf minus 1,1 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand ein Jahresverlust von rund 1,6 Milliarden Euro.
Der Druck setzte sich 2025 zunächst fort. Im ersten Quartal ging der Umsatz um 9,2 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zurück. Parallel reagierte der Konzern mit einem umfangreichen Sparprogramm: Rund 700 Stellen wurden bereits abgebaut, außerdem kam es zu ersten Standortschließungen im Baustoffbereich.
Belastung durch US-Regulierung in der Erneuerbaren-Sparte
Zusätzliche Risiken entstehen in der Erneuerbare-Energien-Sparte BayWa r.e. Im Oktober 2025 zog der Konzern die Ergebnisprognose für BayWa r.e. und den Gesamtkonzern zurück. Auslöser ist der „One Big Beautiful Bill Act“ in den USA, der Subventionen für erneuerbare Energien deutlich einschränkt. Bereits laufende Projekte könnten dadurch neu bewertet werden müssen.
Gleichzeitig ist die Finanzierung der Sparte vorerst gesichert: Die Refinanzierung von BayWa r.e. über rund 3 Milliarden Euro wurde im Juli 2025 abgeschlossen und deckt den Finanzierungsbedarf bis Mitte 2029.
Fazit: Sanierungsplan mit klaren Etappen
Mit dem Verkauf von Cefetra, dem spürbaren Schuldenabbau von über 600 Millionen Euro und der Kapitalerhöhung über 179 Millionen Euro setzt BayWa zentrale Elemente des gerichtlich bestätigten Restrukturierungsplans um. Auf der anderen Seite stehen tiefe operative Einschnitte, hohe Verluste und regulatorische Unsicherheiten im US-Geschäft mit erneuerbaren Energien.
Der Konzern plant, die Restrukturierung bis Ende 2028 abzuschließen. Ob dieser Zeitplan hält, wird wesentlich davon abhängen, ob die weiteren Portfolioanpassungen, Kostensenkungen und die Entwicklung der Erneuerbaren-Sparte wie vorgesehen umgesetzt werden können.
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