Der angeschlagene Münchner Agrar- und Energiekonzern hat den Verkauf seiner Agrarhändler-Tochter Cefetra unter Dach und Fach gebracht. Die Transaktion bringt zwar nur 125 Millionen Euro Kaufpreis – doch der eigentliche Effekt wiegt deutlich schwerer: Die Bankverbindlichkeiten sinken um mehr als 600 Millionen Euro. Ein entscheidender Schritt in der laufenden Sanierung.

Die wichtigsten Fakten:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei BayWa?

  • Verkauf der Cefetra Group an Investorenkonsortium für 125 Mio. Euro
  • Schuldenabbau um über 600 Mio. Euro durch Entkonsolidierung
  • Kapitalerhöhung im November brachte 179 Mio. Euro
  • Closing für Q1 2026 geplant

125 Millionen Euro plus Schuldenentlastung

Die BayWa Agrar Beteiligungs GmbH veräußert sämtliche Anteile an der Cefetra Group B.V. für rund 125 Millionen Euro. 80 Millionen fließen beim Closing, weitere 45 Millionen spätestens bis Ende April 2026. Bei vorzeitiger Zahlung reduziert sich der aufgeschobene Betrag um bis zu fünf Millionen Euro. Hinzu kommen etwa 62 Millionen Euro aus der Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen.

Der wahre Wert der Transaktion liegt jedoch im Schuldenabbau. Durch die Entkonsolidierung der Cefetra und die Verwendung der Erlöse zur Tilgung sinken die Bankverbindlichkeiten um mehr als 600 Millionen Euro. Die Refinanzierung der Cefetra mit einer Kreditlinie von 600 Millionen Euro haben die beiden Kernbanken bereits zugesagt.

Restrukturierung nimmt Fahrt auf

Der Cefetra-Deal ist Teil eines umfassenden Sanierungskonzepts. Im November sammelte der Konzern bereits 179 Millionen Euro über eine Kapitalerhöhung ein – bei einer Zeichnungsquote von 89 Prozent. Die Ankeraktionäre Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG und Raiffeisen Agrar Invest AG steuerten allein 125 Millionen Euro bei.

Auch operativ macht die Transformation Fortschritte. Der RWA-Verkauf ist seit Mai 2025 abgeschlossen, die "UNSER LAGERHAUS" WARENHANDELSGESELLSCHAFT geht für rund 20 Millionen Euro an einen neuen Eigentümer. Die BayWa Energie Dienstleistungs GmbH wurde an EGC verkauft. Personalmaßnahmen und geplante Standortschließungen liegen schneller als erwartet hinter dem Unternehmen.

US-Regulierung bremst Erneuerbare-Energien-Sparte

Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr hat der Vorstand zurückgezogen. Grund sind verschärfte Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien in den USA durch den "One Big Beautiful Bill Act". Die Tochter BayWa r.e. überprüft derzeit die Auswirkungen auf laufende Projekte und die Gewinnerwartungen.

Der Umsatz sank in den ersten neun Monaten 2025 um 22,2 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte des Rückgangs resultiert aus Entkonsolidierungseffekten, insbesondere dem RWA-Verkauf. Der Vorstand konzentriert sich künftig auf vier Kerngeschäftsbereiche: Agri Trade & Service, Agrartechnik, Wärme & Mobilität sowie Baustoffe.

Das Closing der Cefetra-Transaktion ist für das erste Quartal 2026 geplant. Noch ausstehend sind das Konsultationsverfahren mit dem Cefetra-Betriebsrat, die Auslandsinvestitionsprüfung in Italien und die Zustimmung des BayWa-Aufsichtsrats. Die Restrukturierung soll bis Ende 2028 abgeschlossen sein.

BayWa-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BayWa-Analyse vom 26. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten BayWa-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BayWa-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 26. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

BayWa: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...