Die Leidenszeit für Aktionäre des Leverkusener Konzerns scheint vorerst beendet. Nach einer jahrelangen Talfahrt überschlagen sich derzeit die positiven Nachrichten: Einflussreiche Analysten ändern ihre Einschätzung radikal und aus den USA kommt unerwartete Schützenhilfe im Glyphosat-Komplex. Ist das die langersehnte Trendwende für den DAX-Konzern?

Hier sind die Fakten der aktuellen Rally:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Bayer?

  • Paukenschlag der Analysten: JPMorgan verdoppelt das Kursziel von 25 auf 50 Euro und setzt das Rating auf "Overweight".
  • Performance: Die Aktie notiert am heutigen Montag bei 34,84 Euro – ein Plus von 80,50 Prozent seit Jahresanfang.
  • Politischer Rückenwind: Die US-Regierung unterstützt Bayer im wichtigen Glyphosat-Verfahren vor dem Supreme Court.

JPMorgan sieht massive Unterbewertung

Treibende Kraft der jüngsten Dynamik ist eine aggressive Neubewertung durch die US-Bank JPMorgan. Analyst Richard Vosser begründet die Verdopplung des Kursziels mit einer klaren These: Der Markt ignoriert derzeit sowohl die operative Erholung im Pharmageschäft als auch die Fortschritte in der Agrarsparte.

Vosser verweist auf die Wachstumsperspektiven für den Zeitraum 2027 bis 2030, die im aktuellen Kurs von 34,84 Euro – was gleichzeitig dem neuen 52-Wochen-Hoch entspricht – noch nicht abgebildet seien. Damit folgt JPMorgan den Kollegen von Morgan Stanley, die das Rating bereits wenige Tage zuvor auf "Overweight" angehoben hatten.

Hoffnung im Glyphosat-Drama

Neben den Analysten sorgt eine Entwicklung in Washington für Fantasie. Der Solicitor General der US-Regierung hat sich hinter Bayer gestellt und unterstützt den Antrag auf eine Überprüfung durch den Supreme Court.

Kern des Streits ist die Frage, ob bundesweite Warnhinweise für Unkrautvernichter Vorrang vor den Gesetzen der einzelnen US-Bundesstaaten haben. Sollte der Supreme Court im Sinne Bayers entscheiden, könnte dies die Basis für die Beilegung tausender offener Klagen sein. CEO Bill Anderson hatte zuletzt betont, bis Ende 2026 signifikante Fortschritte bei den verbleibenden 61.000 Fällen erzielen zu wollen.

Pipeline und Umbau liefern Ergebnisse

Auch operativ untermauert der Konzern die Kursrallye mit Fakten. Der Blutverdünner Asundexian, der 2023 noch enttäuschte, lieferte nun in der "OCEANIC-STROKE"-Studie positive Phase-III-Daten zur Schlaganfallprävention. Dies gibt der Pharma-Pipeline, ergänzt durch erfolgreiche Markteinführungen wie Nubeqa (Prostatakrebs), neue Substanz.

Gleichzeitig greift das strikte Sparprogramm. Seit Amtsantritt von Bill Anderson wurden rund 13.500 Stellen gestrichen. Die Effizienzmaßnahmen spiegeln sich bereits in den Zahlen wider: Im dritten Quartal kletterte das bereinigte EBITDA um fast 21 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro.

Die aktuelle Euphorie darf jedoch nicht über die langfristige Perspektive hinwegtäuschen. Trotz des Anstiegs von über 70 Prozent in den letzten 12 Monaten notiert das Papier noch weit entfernt vom Allzeithoch aus dem Jahr 2015 (146 Euro). Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, ob der Supreme Court den Fall tatsächlich annimmt und wie schnell die neuen Medikamente zum Umsatz beitragen können.

Bayer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Bayer-Analyse vom 08. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Bayer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Bayer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 08. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Bayer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...