Jahrelang wirkte das Glyphosat-Debakel wie ein Mühlstein am Hals des Leverkusener Konzerns, doch jetzt sorgt eine Sensation aus Washington für eine massive Neubewertung. Die US-Regierung hat sich überraschend auf die Seite von Bayer geschlagen und unterstützt den entscheidenden Antrag vor dem Supreme Court. Ist das der lang ersehnte Befreiungsschlag, der das juristische Damoklesschwert endgültig beseitigt?

Washingtons Kehrtwende: Ein Gamechanger

Die Nachricht markiert den potenziell wichtigsten Wendepunkt in der endlosen Rechtsmisere seit der Monsanto-Übernahme. Der US Solicitor General hat dem Obersten Gerichtshof offiziell empfohlen, die Berufung von Bayer im Fall Durnell anzunehmen. Damit stützt die Regierung nun Bayers Kernargument der "Federal Preemption": Bundesrechtliche Vorschriften der US-Umweltbehörde EPA, die Glyphosat als nicht krebserregend einstuft, sollen Vorrang vor den Warnhinweispflichten einzelner Bundesstaaten haben.

Diese Entwicklung steht im krassen Gegensatz zur Situation von 2022, als die damalige Administration noch von einer Annahme des Falls abgeraten hatte. Der Kapitalmarkt reagierte euphorisch auf diese 180-Grad-Wende, da die Wahrscheinlichkeit für ein Grundsatzurteil zugunsten des DAX-Konzerns nun signifikant gestiegen ist.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

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  • Juristischer Durchbruch: Die Unterstützung der US-Regierung erhöht die Chance drastisch, dass der Supreme Court den Fall verhandelt und die rechtliche Basis für tausende Klagen entzieht.
  • Analysten optimistisch: BMO Capital hob das Kursziel sofort auf 34 Euro an, während Goldman Sachs mit einem Ziel von 38,50 Euro den Schritt als "weitreichend" bezeichnete.
  • Nebenfront befriedet: Parallel einigte sich die Tochter Monsanto in einem separaten PCB-Rechtsstreit in Illinois auf einen Vergleich über 120 Millionen US-Dollar.

Rekordjagd an der Börse

Die Reaktion der Anleger ließ nicht lange auf sich warten. In einer dynamischen Kaufwelle durchbrach das Papier wichtige Widerstandszonen und markierte gestern mit einem Schlusskurs von 34,27 Euro ein neues 52-Wochen-Hoch. Damit hat sich der Titel exakt an seinem Jahreshöchststand aus dem Handel verabschiedet.

Die Erleichterung spiegelt sich eindrucksvoll in der langfristigen Performance wider: Seit Jahresanfang konnten Anleger bereits Buchgewinne von über 77 Prozent verzeichnen. Dass die Aktie sich mittlerweile mehr als 80 Prozent von ihrem 52-Wochen-Tief gelöst hat, unterstreicht die massive Rückkehr des Vertrauens institutioneller Investoren.

Alles oder Nichts bis 2026?

Trotz der Feierstimmung ist der juristische Weg noch nicht zu Ende. Die formale Entscheidung, ob der Supreme Court den Fall tatsächlich annimmt, dürfte in den kommenden Wochen fallen – Experten sehen dies nach der Regierungs-Empfehlung jedoch fast als Formsache an. Ein mögliches Urteil würde dann bis Ende der Sitzungsperiode im Juni 2026 erwartet.

Sollte das höchste US-Gericht im Sinne Bayers entscheiden, wäre dies das "Endgame" für den Glyphosat-Komplex. CEO Bill Anderson könnte den Fokus endlich wieder voll auf das operative Geschäft und die Pipeline lenken. Mit der Ernennung von Judith Hartmann als künftige CFO werden hierfür bereits die personellen Weichen gestellt. Die Frage lautet nun nicht mehr, ob Bayer überlebt, sondern wie viel Aufwärtspotenzial in einer befreiten Aktie wirklich steckt.

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