Die Privatbank Berenberg vollzieht eine bemerkenswerte Kehrtwende bei Bayer. Analyst Sebastian Bray hebt das Kursziel am Freitag von 30,40 Euro auf 41,00 Euro an – ein Plus von über 30 Prozent. Gleichzeitig erhält der Konzern Rückenwind von der europäischen Arzneimittelbehörde, die eine Zulassungsempfehlung für das Blockbuster-Medikament Eylea ausspricht.

Die wichtigsten Entwicklungen:
- Berenberg hebt Kursziel um 35% auf 41 Euro an
- EMA empfiehlt Zulassung für Eylea 8 mg in neuer Indikation
- Glyphosat-Streit könnte laut Analysten bis Ende 2026 beigelegt sein
- Gerinnungshemmer Asundexian zeigt Studienerfolge

Rechtliche Entspannung in Sicht

Hinter der drastischen Kurszielhebung steht eine veränderte Risikobewertung. Bray sieht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die langwierigen Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten bis Ende 2026 weitgehend geklärt werden. Auch die Analysten von Bernstein teilen diese Einschätzung und rechnen mit einem juristischen Sieg oder einer finalen Einigung in diesem Zeitraum.

Parallel dazu geht Bayer in die Offensive: Der Konzern verklagt den Versicherer AIG Property Casualty Co. auf Einhaltung von Haftpflichtpolicen aus den Jahren 1967 bis 1986. Mit dieser Klage fordert das Unternehmen Deckung für Kosten im Zusammenhang mit den Roundup-Verfahren. Bislang hat Bayer bereits über 10 Milliarden US-Dollar für Vergleiche aufgewendet.

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Pipeline-Erfolge stützen Neubewertung

Neben der rechtlichen Entspannung treiben operative Fortschritte die höhere Bewertung. Der Gerinnungshemmer Asundexian gilt als einer der wichtigsten Hoffnungsträger in der Pharma-Pipeline und verzeichnet Studienerfolge. Dieser Wirkstoff könnte zu einem bedeutenden Umsatzträger werden.

Einen konkreten Meilenstein meldet Bayer beim Augenmedikament Eylea. Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur empfahl am Freitag die Zulassung der 8-mg-Dosierung für die Behandlung von Makulaödemen nach retinalem Venenverschluss. Dies wäre die dritte Indikation für die hochdosierte Variante in der EU. Eine finale Entscheidung der EU-Kommission gilt nach einer CHMP-Empfehlung als Formsache.

Bewertung bleibt niedrig

Die Aktie schloss den Handelstag bei 36,37 Euro. Zum neuen Berenberg-Kursziel ergibt sich ein theoretisches Aufwärtspotenzial von knapp 13 Prozent. Trotz der starken Jahresperformance von 88 Prozent liegt das Kurs-Umsatz-Verhältnis mit 0,8 deutlich unter dem Branchendurchschnitt von 3,5.

Diese Diskrepanz zeigt, dass der Markt die rechtlichen Risiken weiterhin mit einem erheblichen Abschlag einpreist. Die Kombination aus angehobenem Kursziel, regulatorischer Unterstützung und der proaktiven Versicherungsklage markiert jedoch einen Wendepunkt. Ob die Marke von 41 Euro tatsächlich erreicht wird, hängt maßgeblich vom weiteren Verlauf der Glyphosat-Verfahren ab.

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