BASF Aktie: Doppelte Offensive
BASF zieht die Schrauben gleich an zwei Stellen an: Der Konzern setzt bei Forschung und Entwicklung massiv auf KI und grüne Technologien – und kauft parallel eigene Aktien in Milliardenhöhe zurück. Wie gut greifen Innovationsschub und Kapitalmarktfokus derzeit ineinander?
Forschung treibt Nachhaltigkeit und KI
Auf dem Research Press Briefing 2025 hat BASF seine Innovationsstrategie geschärft. Klarer Schwerpunkt: Die überwiegende Mehrheit der Forschung soll direkt zur Transformation des Geschäfts beitragen.
Kernpunkte der F&E-Ausrichtung:
- F&E-Budget: Rund 2 Milliarden Euro pro Jahr
- Innovationsanteil am Umsatz: Über 15 % des Umsatzes 2024 (rund 11 Mrd. Euro) stammen aus Produkten, die in den letzten fünf Jahren entwickelt wurden
- Patentaktivität: Mehr als 1.000 neue Patente weltweit im Jahr 2024
- Schwerpunktfelder: 45 % der Patente mit Nachhaltigkeitsbezug, 23 % mit Fokus auf KI und Digitalisierung
Damit verlagert BASF seine Innovationspipeline sichtbar in Richtung effizienterer, emissionsärmerer Prozesse und datengetriebener Chemieproduktion.
KI-Reaktor beschleunigt Entwicklung
Besonderes Augenmerk liegt auf einem neuen KI-gestützten Reaktor, der chemische Experimente vollautomatisch plant, durchführt und auswertet. Die Optimierung von Reaktionsausbeuten gelingt damit laut BASF bis zu 20-mal schneller als mit klassischen, manuellen Abläufen.
Der Konzern will diese Technologie schrittweise auf alle relevanten Chemiebereiche ausrollen. Gelingt das im industriellen Maßstab, könnte die Entwicklungszeit für neue Produkte und Verfahren deutlich sinken – ein klarer Hebel für Wettbewerbsfähigkeit und Margen.
Partnerschaft mit ExxonMobil bei Methanpyrolyse
Parallel treibt BASF mit ExxonMobil eine Schlüsseltechnologie für emissionsärmeren Wasserstoff voran. Die Methanpyrolyse spaltet Methan in Wasserstoff und festen Kohlenstoff. Der entscheidende Vorteil: Der Energiebedarf liegt nur bei etwa einem Fünftel dessen, was für Wasserelektrolyse benötigt wird.
Geplant ist eine Demonstrationsanlage mit Kapazitäten von:
- bis zu 2.000 Tonnen emissionsarmen Wasserstoff pro Jahr
- rund 6.000 Tonnen festem Kohlenstoff pro Jahr
Damit testet BASF ein Verfahren, das sowohl Klimabilanz als auch Energiekosten in der Chemieproduktion verbessern soll.
Aktienrückkauf stützt Bewertung
Neben der Forschungsagenda läuft seit Anfang November 2025 ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm. Zwischen dem 1. und 5. Dezember wurden 930.000 Aktien erworben, insgesamt summieren sich die Rückkäufe seit dem 3. November auf 5.543.624 Stück. Die Transaktionen erfolgen über Xetra und weitere Plattformen, die Durchschnittskurse lagen dabei zwischen 43,21 und 45,52 Euro.
Vor diesem Hintergrund wirkt der aktuelle Kurs von 44,17 Euro (heute leicht im Plus, rund 0,11 %) im Bereich der jüngsten Rückkaufspannbreite. Auf Zwölfmonatssicht liegt die Aktie moderat im Minus, notiert aber nur knapp über dem 200-Tage-Durchschnitt von 44,00 Euro – ein Zeichen für eine derzeit eher ausgeglichene Marktlage ohne extreme Übertreibung.
Neue Kapazitäten für 3D-Katalysatoren
Operativ investiert BASF zudem in den Standort Ludwigshafen. Die Produktion von Katalysatoren auf Basis der X3D-3D-Drucktechnologie wird ausgebaut. Diese Katalysatoren lassen sich geometrisch präzise an Prozesse anpassen und sollen den Energiebedarf sowie den CO₂-Ausstoß in chemischen Anlagen senken.
Eine neue Produktionsanlage soll 2026 in Betrieb gehen. Damit verbindet BASF die eigene Dekarbonisierungsagenda mit neuen Effizienzlösungen für Industriekunden – passend zur Positionierung als Partner der „grünen Transformation“.
Strategie „Winning Ways“ im Marktbild
Die Schritte fügen sich in die vor rund einem Jahr eingeführte „Winning Ways“-Strategie ein. Ziel ist es, sich als bevorzugter Lösungsanbieter für Kunden zu etablieren, die ihre Produktionsketten nachhaltiger und effizienter gestalten wollen. Vorstand Dr. Stephan Kothrade unterstrich dabei die Rolle von Innovationen als zentralen Wettbewerbsvorteil in einem volatilen Umfeld.
Für die kommenden Monate dürften besonders drei Punkte im Fokus stehen: der praktische Rollout des KI-Reaktors, Fortschritte bei der Methanpyrolyse-Demonstrationsanlage und der weitere Verlauf des Aktienrückkaufprogramms. Wie stark diese Bausteine im Zusammenspiel wirken, wird sich zeigen, wenn erste konkrete Ergebnisbeiträge aus den neuen Technologien sichtbar werden und das Rückkaufvolumen ausgereizt ist.
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