Baidu Aktie: Doppel-Schock!

Der chinesische Tech-Riese Baidu wird von zwei schlechten Nachrichten gleichzeitig getroffen. Während das Unternehmen massenhaft Stellen streicht, könnte es auf eine US-Blacklist für Militärunterstützung landen. Ein perfekter Sturm für die Aktie?

Massenentlassungen und US-Druck

Baidu befindet sich im Krisenmodus. Diese Woche begannen umfangreiche Entlassungen, die bis Jahresende andauern sollen - manche Teams könnten bis zu 40 Prozent ihrer Mitarbeiter verlieren. Besonders betroffen ist die mobile Sparte MEG, während die KI- und Cloud-Bereiche geschont werden. Der Grund: Die enttäuschenden Quartalszahlen vom November, die einen Nettoverlust von umgerechnet 1,59 Milliarden Dollar offenbarten.

Gleichzeitig droht neuer Ärger aus Washington. Die US-Regierung prüft angeblich, Baidu auf eine Liste von Unternehmen zu setzen, die das chinesische Militär unterstützen. Zwar hat diese Liste keine direkten rechtlichen Konsequenzen, doch sie warnt US-Investoren vor möglichen zukünftigen Restriktionen.

KI als Rettungsanker?

Trotz der akuten Probleme setzt Baidu weiter voll auf künstliche Intelligenz. Erst heute präsentierte das Unternehmen einen Fünfjahresplan für seine Kunlun-Chips, die die Abhängigkeit von Nvidia verringern sollen. Analysten von JPMorgan prognostizieren, dass der Chip-Verkauf bis 2026 auf 1,1 Milliarden Dollar explodieren könnte.

Diese langfristige Perspektive überzeugt auch einige Marktbeobachter: Sowohl JPMorgan als auch Nomura stuften die Aktie kürzlich auf "Kaufen" hoch. Sie vertrauen auf das Wachstum der KI-Cloud-Dienste, die im letzten Quartal immerhin um 21 Prozent zulegten.

Kann Baidu den Spagat zwischen schrumpfendem Kerngeschäft und teurer KI-Transformation meistern? Die massiven Entlassungen zeigen, dass der Druck enorm ist - und die geopolitische Bedrohung aus den USA macht die Lage nicht einfacher.