Der niederländische Tech-Gigant ASML dominiert den globalen Markt für Chipmaschinen, doch nun gerät das Unternehmen in geopolitische Turbulenzen. Ein aktueller Bericht wirft dem Konzern vor, Equipment an chinesische Forschungseinrichtungen mit direkten Verbindungen zum Militär geliefert zu haben. Diese Nachrichten treffen ASML an einem empfindlichen Punkt: der enormen Abhängigkeit vom chinesischen Absatzmarkt, der trotz strenger Exportkontrollen weiterhin Milliarden in die Kassen spült.

Vorwürfe der militärischen Nutzung

Laut Recherchen von Nieuwsuur hat ASML Technologie an Empfänger verkauft, die eng mit der chinesischen Verteidigungsindustrie verflochten sind. Im Fokus steht dabei das 24. Forschungsinstitut der China Electronics Technology Group (CETC). Dieser staatliche Konzern gilt als wichtiger Zulieferer für das chinesische Militär, unter anderem für Raketensysteme und Drohnen.

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Zusätzlich brisant ist die Lieferung einer DUV-Lithographiemaschine im Februar 2024 an die Shenzhen International Quantum Academy. Der niederländische Militärnachrichtendienst (MIVD) warnt bei der dort erforschten Quantensensorik vor möglichen militärischen Anwendungen, etwa zur Detektion von U-Booten. Auch Verkäufe an SiEn und eine Tochtergesellschaft des größten chinesischen Chipherstellers SMIC werden in dem Bericht thematisiert.

Reaktion und Verteidigungslinie

ASML weist ein Fehlverhalten entschieden zurück. Das Unternehmen betont, sich strikt an alle geltenden Exportkontrollgesetze zu halten. Bei den gelieferten Gütern handele es sich um ältere, generische Teile und Materialien, für die keine Exportlizenz erforderlich sei und die nicht zur Herstellung modernster Hochleistungschips genutzt werden könnten.

Die Argumentation des Managements ist klar: Die Bewertung nationaler Sicherheitsrisiken sei Aufgabe der Regierungen, nicht privater Zulieferer. Dennoch werfen die Vorgänge Fragen zur Effektivität der aktuellen US-amerikanischen und niederländischen Sanktionsmechanismen auf.

Das China-Dilemma

Für Anleger ist der Zeitpunkt dieser Nachrichten kritisch. China ist nicht nur ein Kunde, sondern ein essenzieller Umsatztreiber. Im Geschäftsjahr 2024 entfielen rund 36 Prozent des Gesamtumsatzes – etwa 10 Milliarden Euro – auf den chinesischen Markt. Auch für 2025 rechnen Analysten damit, dass China weiterhin über ein Viertel der Erlöse beisteuern wird. Sollte der politische Druck infolge der neuen Enthüllungen zu noch schärferen Restriktionen führen, stünde ein erheblicher Teil dieses Umsatzes auf dem Spiel.

Trotz dieser Risiken zeigt sich die Aktie bisher robust und notiert mit gut 950 Euro nur knapp unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 976,60 Euro. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 40 ist das Unternehmen sportlich bewertet, was wenig Spielraum für operative Enttäuschungen lässt.

Strategische Flucht nach vorn

Um die technologische Führungsposition abzusichern und sich breiter aufzustellen, investiert ASML parallel massiv in Zukunftstechnologien. Im September 2025 finalisierte der Konzern eine Investition von 1,3 Milliarden Euro in das französische KI-Startup Mistral AI. Dieser Schritt sichert ASML einen Anteil von etwa 11 Prozent und zielt darauf ab, fortschrittliche KI-Modelle in die eigenen Lithographiesysteme zu integrieren, um die Effizienz der Chipherstellung weiter zu steigern.

Die fundamentale Wachstumsstory durch den KI-Infrastruktur-Boom bleibt intakt, doch das politische Risiko ist mit den neuen Vorwürfen greifbarer geworden. Investoren müssen nun abwägen, ob die starke Marktstellung von ASML ausreicht, um potenzielle regulatorische Verschärfungen im wichtigen China-Geschäft zu kompensieren.

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