ASML Aktie: KI treibt Höhenflug
Künstliche Intelligenz hat 2025 die Chipbranche neu sortiert – und ASML gehört klar zu den größten Profiteuren. Getrieben von der Nachfrage nach modernsten Halbleitern legt der Hersteller von Lithografie-Anlagen ein starkes Jahr hin, sowohl an der Börse als auch operativ. Doch wie robust ist dieser Aufschwung, wenn Exportauflagen und geopolitische Risiken zugleich an den Wachstumsfantasien knabbern?
Starkes Börsenjahr dank KI-Nachfrage
Die Aktie hat über die vergangenen zwölf Monate eine Rendite von gut 60 % erzielt und damit den breiten Markt deutlich abgehängt. Mit einem Kurs von rund 1.093 US-Dollar liegt das Papier nur knapp unter dem jüngsten Rekordhoch – ein Hinweis darauf, wie viel Zuversicht derzeit eingepreist ist.
Rückenwind kommt vor allem aus dem KI-Boom. Für immer leistungsfähigere Rechenzentren und High-End-Chips brauchen Foundries wie TSMC, Samsung und Intel modernste Fertigungstechnologie – und genau hier ist ASML mit seinen EUV- und High-NA-EUV-Anlagen praktisch konkurrenzlos.
Analysten schrauben Kursziele nach oben
Im Dezember haben mehrere große Investmentbanken ihre Prognosen angehoben und sich klar positiv positioniert:
- Citi erhöhte das Kursziel von 1.050 auf 1.200 Euro und bleibt bei „Buy“
- Die Deutsche Bank hob von 1.000 auf 1.150 Euro an, ebenfalls mit Kaufempfehlung
- Bank of America schraubte ihr Ziel von 1.092 auf 1.331 US-Dollar und zählt ASML zu ihren Top-25-Ideen für 2026
Citi-Analyst Andrew Gardiner nennt KI-getriebene Nachfrage explizit als wichtigsten Treiber für den Ausblick 2026 im gesamten Halbleiteranlagen-Sektor. Er rechnet mit anhaltend positiven Gewinnrevisionen quer durch die Branche – und ASML steht dabei im Zentrum.
Zahlen 2025: Hohe Margen, volle Bücher
Operativ unterlegt das Unternehmen die Kursrally mit soliden Daten. Im dritten Quartal 2025 meldete ASML:
- Nettoumsatz: 7,5 Mrd. Euro
- Nettoergebnis: 2,1 Mrd. Euro
- Bruttomarge: 51,6 %
- Auftragseingang: 5,4 Mrd. Euro, davon 3,6 Mrd. Euro aus EUV-Bestellungen
Für das Gesamtjahr 2025 stellt das Management rund 15 % Umsatzwachstum in Aussicht, bei Bruttomargen um 52 %. Besonders bemerkenswert: Die Free-Cashflow-Marge liegt bei etwa 27,7 % und damit deutlich über dem, was klassische Hersteller von Kapitalgütern üblicherweise erreichen.
Mit einer Marktkapitalisierung von rund 416 Mrd. US-Dollar und einem Forward-KGV von etwa 34 wird dieser Qualitätsanspruch auch in der Bewertung reflektiert. Die Dividendenrendite von 0,7 % zeigt, dass Anleger das Papier klar als Wachstumswert sehen.
EUV-Monopol rechtfertigt Bewertungsprämie
Der Kern der ASML-Story bleibt das faktische Monopol bei EUV-Lithografie. Kein anderer Anbieter liefert vergleichbare Systeme im industriellen Maßstab. In einem rund 30-Mrd.-US-Dollar-Markt verschafft das dem Konzern erhebliche Preissetzungsmacht und eine Stabilität der Margen, die Wettbewerber so nicht bieten können.
Die neuen High-NA-EUV-Anlagen, die pro Stück mehr als 400 Mio. US-Dollar kosten, bilden die nächste Technologiestufe für Chips im Sub-2-Nanometer-Bereich. Für die modernsten Fertigungsprozesse von TSMC, Samsung und Intel sind diese Systeme essenziell – ihre Investitionsentscheidungen schlagen damit nahezu direkt auf ASMLs Auftragseingang durch.
2026: Wachstum mit Gegenwind
Für 2026 hat das Management zugesichert, dass der Gesamtumsatz nicht unter das Niveau von 2025 fallen soll. Gleichzeitig zeichnet sich ein gemischtes Bild aus klaren Wachstumsimpulsen und spürbaren Bremsfaktoren.
Positive Faktoren:
- Branchenweit wird für 2026 ein Anstieg der Halbleiter-Investitionen (Capex) um 11,7 % erwartet
- Der globale Halbleitermarkt soll auf rund 975,4 Mrd. US-Dollar wachsen – ein Plus von etwa 25 %
- TSMC plant, seine Investitionen für fortgeschrittene KI-Beschleuniger-Knoten um 37,5 % zu erhöhen
- Erlöse in Taiwan legten zuletzt um 175 % gegenüber dem Vorjahr zu
- Umsätze in Südkorea stiegen um 46 %
Diese Zahlen untermauern den Beginn eines Capex-Superzyklus in der Chipindustrie. Für ASML bedeutet das: Die Nachfrage nach modernstem Equipment bleibt hoch, insbesondere dort, wo KI-Rechenleistung und fortschrittliche Speichertechnologien im Fokus stehen.
Belastende Faktoren:
- Die Erlöse aus China sollen 2026 deutlich unter den Niveaus von 2024/2025 liegen
- Exportbeschränkungen begrenzen Lieferungen von fortgeschrittenen DUV- und EUV-Systemen
- Geopolitische Spannungen sorgen bei Kunden für Unsicherheit in der Planung
Die Folge ist eine Verschiebung der Wachstumsbeiträge: Während Taiwan und Südkorea kräftig zulegen, fällt China als Wachstumsmotor zunehmend zurück.
China: Bedeutender Markt unter Druck
Noch vor Kurzem war China einer der wichtigsten Umsatztreiber. In den zurückliegenden Quartalen stand das Land für etwa 42 % der Gesamterlöse. Im dritten Quartal 2025 sanken die Verkäufe in die Region jedoch bereits um rund 23,6 % gegenüber dem Vorjahr, nachdem Exportkontrollen für fortgeschrittene DUV- und sämtliche EUV-Systeme verschärft wurden.
EUV-Lieferungen nach China sind de facto seit Jahren blockiert, entsprechende Exportlizenzen werden seit 2019 nicht mehr erneuert. Mittlerweile werden auch immer mehr High-End-DUV-Systeme von den Auflagen erfasst. Das Management warnt, dass die China-Umsätze 2026 „deutlich zurückgehen“ werden – ein klarer Dämpfer für das Wachstum, der allerdings teilweise durch stärkere Nachfrage in anderen Regionen kompensiert werden soll.
Institutionelle Investoren bleiben engagiert
Trotz der Risiken bleibt das Interesse institutioneller Anleger hoch. Aus regulatorischen Meldungen geht hervor, dass Marietta Wealth Management LLC seine Position im dritten Quartal um 13,1 % ausgebaut hat und nun 12.282 Aktien mit einem Volumen von rund 11,9 Mio. US-Dollar hält. Der Titel macht damit etwa 1,5 % des Gesamtportfolios der Gesellschaft aus.
Insgesamt befinden sich derzeit gut 26 % der ausstehenden ASML-Papiere im Besitz von institutionellen Investoren und Hedgefonds. Das signalisiert breites Vertrauen in die strategische Rolle des Unternehmens innerhalb der Halbleiter-Wertschöpfungskette.
Capex-Superzyklus bleibt intakt
Branchenweit peilt die Chipindustrie für 2025 Verkäufe von rund 772,2 Mrd. US-Dollar und für 2026 etwa 975,4 Mrd. US-Dollar an. Um diese Zielmarken zu erreichen, müssen Foundries massiv investieren – genau hier knüpft ASMLs Geschäftsmodell an.
Die großen Hersteller TSMC, Samsung, Micron und SK hynix planen für 2025 zusammen ein Capex-Wachstum von etwa 19,6 % und für 2026 weitere 18,6 %. Historisch korreliert ASMLs Umsatzentwicklung eng mit diesen Investitionszyklen. Solange dieser Superzyklus intakt bleibt und KI-Anwendungen hohe Leistungsanforderungen an Chips stellen, spricht vieles dafür, dass das Unternehmen auch über 2026 hinaus von prall gefüllten Auftragsbüchern ausgehen kann.
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