AMD steht vor einem spannenden Spagat: Auf der einen Seite treiben neue KI-Partnerschaften und ein möglicher Fertigungsdeal mit Samsung die Fantasie an. Auf der anderen Seite sorgt ein größerer Aktienverkauf durch CEO Lisa Su für Stirnrunzeln. Wie ordnet der Markt dieses Spannungsfeld zwischen Wachstumsstory und Insiderverkauf ein?

Fertigung mit Samsung und KI-Offensive

Der wichtigste Impuls der vergangenen 24 Stunden: AMD soll kurz vor einer Fertigungsvereinbarung mit Samsung Electronics stehen. Nach Marktberichten will das Unternehmen bis Januar 2026 einen Deal abschließen, um Samsungs 2‑Nanometer-Prozess zu nutzen.

Hintergrund ist eine strategische Weichenstellung. AMD will sich breiter aufstellen und die bisherige Abhängigkeit von TSMC reduzieren. Ein zweiter Fertigungspartner könnte Lieferketten robuster machen und Kosten für künftige Hochleistungs-Chips senken – gerade mit Blick auf den weiter stark wachsenden Bedarf an KI-Infrastruktur.

Parallel meldet AMD konkrete Erfolge im Geschäft mit Rechenzentren und KI-Hardware. Hewlett Packard Enterprise (HPE) will die „Helios“-Architektur für seine nächste Generation von KI-Systemen einsetzen. Der Cloud-Anbieter Vultr plant zudem den Einsatz von 24.000 AMD Instinct MI355X GPUs. Das zeigt: Im Enterprise-Bereich findet AMD zunehmend Abnehmer, die eine Alternative zu Nvidia suchen.

Insiderverkauf trifft auf AI-Skepsis

Für kurzfristige Verunsicherung sorgte allerdings eine Pflichtmeldung aus der vergangenen Woche. CEO Lisa Su hat am 11. Dezember 125.000 Aktien veräußert, im Volumen von rund 26,9 Millionen US‑Dollar. Solche Verkäufe laufen häufig über vorab festgelegte Handelspläne, dennoch wirken sie in einem aufgeheizten Marktumfeld sensibel.

Die Meldung fiel zusammen mit einer schwächeren Kursreaktion am Montag, als die Aktie den Tag im Minus beendete und hinter dem breiteren Halbleitersektor zurückblieb. Verstärkt wurde die Zurückhaltung durch erneut aufflammende Sorgen vor einer „AI‑Blase“, also der Frage, ob Bewertungen und Erwartungen im KI‑Bereich zu weit gelaufen sind.

Technisch betrachtet zeigt sich die jüngste Korrektur ebenfalls deutlich: Gegenüber dem 52‑Wochen-Hoch Ende Oktober liegt die Aktie über 20 % im Hintertreffen, und auf Sicht von sieben Tagen beträgt das Minus rund 7 %. Trotz dieser Konsolidierung bleibt das Papier auf Jahressicht mit einem Plus von gut 50 % jedoch klar im Aufwärtstrend.

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Analysten setzen weiter auf die KI-Story

Trotz der jüngsten Volatilität bleibt die institutionelle Unterstützung robust. Die Investmentbank Piper Sandler bestätigte am Montag ihr „Overweight“-Votum und ein Kursziel von 280 US‑Dollar. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau sehen die Analysten damit deutliches Aufwärtspotenzial.

Als zentrale Treiber nennt Piper Sandler den geplanten Start des Helios-Racksystems zur Mitte des Jahres 2026 sowie den anhaltenden Erfolg der MI300‑Reihe und der nachfolgenden MI400‑Generation. Diese Produkte sollen AMD im Milliardenmarkt für Rechenleistung besser positionieren.

Ähnlich positiv äußert sich TD Cowen mit einem Kursziel von 290 US‑Dollar und stuft AMD als eine der „Best Ideas für 2026“ ein. Zwar wird eingeräumt, dass die Bewertung ambitioniert ist – das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt nahe 80 –, doch die Analysten verweisen auf ein Umsatzwachstum von rund 32 % in den vergangenen zwölf Monaten. Aus ihrer Sicht ist die Prämie gerechtfertigt, solange AMD weiter Marktanteile im auf etwa eine Billion US‑Dollar geschätzten Compute-Markt gewinnt.

Einordnung und Ausblick

Die aktuelle Entwicklung spielt sich vor dem Hintergrund einer bereits außergewöhnlich starken Rally im Jahr 2025 ab. Der Sektor steht unter genauer Beobachtung: Investitionspläne großer Cloudanbieter wie Microsoft oder Oracle können die Stimmung schnell drehen – nach oben wie nach unten.

Spannend ist vor allem der mögliche Dual-Sourcing-Ansatz mit Samsung. Während Wettbewerber stark auf TSMC und dessen begrenzte CoWoS‑Kapazitäten angewiesen sind, könnte AMD mit einem zweiten Fertigungspartner Engpässe abfedern und neue KI‑Chips in Boomphasen schneller skalieren. Das wäre ein klarer Vorteil in einem Markt, in dem Verfügbarkeit zunehmend zum Wettbewerbsfaktor wird.

Wichtigster nächster Termin ist die CES im Januar 2026. Dort könnte AMD Details zur Kooperation mit Samsung offiziell machen und den Fahrplan für Helios konkretisieren. Charttechnisch rückt dabei die Zone um 176 bis 180 Euro in den Blick, die nach dem jüngsten Rückgang eine erste wichtige Unterstützungsregion markiert. Ob die Aktie ihre KI-Wachstumsstory im Kursverlauf fortschreibt, dürfte maßgeblich davon abhängen, ob AMD die angekündigten Produkte und Partnerschaften wie geplant liefert und gleichzeitig die Skepsis rund um Insiderverkäufe und Bewertungen im Zaum hält.

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